Donnerstag, 10. September 2009

3.7. Fahrt zum kirgisischen Hochland

Marterl, eventuell für Zwei
Tal am Bergfuß
Wassertransport
In der Früh wird noch das Internet nachgeholt, welches nicht so günstig ist, dafür aber schnell. Nach dem Bescheid geben und News checken (zum Glück nichts besonderes, in der Region ist trotzdem ein regelmässiges Nachschauen sinnvoll) wird zusammengepackt und ich komme erst um 10 Uhr aus der Stadt raus. Gerade das Einkaufen ist immer wieder gefährlich, da hier eine paradiesische Auswahl herrscht, stoppe ich an so manchem Straßenstand. Für den Weg aus der Stadt raus muß ich mich ziemlich durchfragen. Am letzten Kreisel erzählt mir der Gefragte, dass gerade zwei Schweizer Motorradfahrer durch sind, da bin ich ja gar nicht so viel langsamer. Kurz darauf die erste Pause, ich werde von einem Mann angesprochen, mit dem ich mich unterhalte, bei der Frage nach der Beschäftigung frage ich ihn, ob er Taxi fährt, da ja zwei Autos daneben stehen. Da meint er, nein, er sei Polizist, und ob er nicht meinen Pass sehen könnte. Das ist mir jetzt irgendwie gar nicht recht, jemand in Zivil den Pass zu zeigen, daher hole ich nur die Kopien heraus. Sein Dienstausweis sieht recht einfach gemacht aus. Aber er läßt es gut sein und kontrolliert nicht so richtig weiter. Vor einigen Jahren hatten wir in Bischkek schon die Erfahrung gemacht, dass offensichtliche Nichtpolizisten den Pass wollten. Da sie diesen dann einbehalten und erst gegen Geld rausrücken wollen, sollte man sich vorsehen. Aber hier war die Angst unbegründet, aber mit dem Erlebnis vom Vortag wird man vorsichtiger.
Ich fahre weiter, heute ist es mühsam, doch es geht auch leicht bergauf, wie ich bei einem Verhauer bemerke, beim zurückfahren, rollt es sich fast wie von selbst.
Es dauert seine Zeit bis ich an den Bergen bin, doch zuerst taucht man nochmal in ein Flusstal ab und verliert einige Höhenmeter, bis es dann einsamer durch ein letztes Dorf geht, wo ich noch Einkäufe in den kleinen Dorfläden mache, die ich leider vorher bei guter Auswahl versäumt habe. Aber so ist das immer, wenn die Auswahl da ist, denkt man sich, ich nehme den nächsten Laden...
Bauer vor seinem Feld
Das Tal geht es rein
Kirgisischer Sportwagen
Das Fernziel in Sicht, leider wurde es am Tag nicht mehr erreicht
Schaftransporter
In den Bergen wird es dann endlich wieder landschaftlich schöner, unten noch eher Ackerbau, doch oben viel Viehwirtschaft mit Pferden, Schafen, Kühen und Jurten. Ab und an hält ein Fahrzeug an und es gibt eine kleine Unterhaltung (und der gestrige Vorfall ist vergessen), einer meint dabei, er wäre schon mal in Deutschland gewesen, Ludwigslust hiess der Ort, aber das war wohl mit dem Militär. Kurze Zeit später treffe ich ihn wieder, wie er ein paar Schafe in den Kofferraum lädt. Natürlich wird man auch immer mal eingeladen im Auto mitzufahren, aber bei der Strecke genieße ich lieber vom Rad aus.
Der Pass ist greifbar
Jurten auf gleicher Höhe und
nach einer Kehre
Nun fangen bald die Kehren an, ich möchte eigentlich noch gerne auf den Pass, um dort zu übernachten, zeitlich sollte sich das ausgehen, aber ich habe die Rechnung ohne das Wetter gemacht. Es beginnt zu gewittern und regnen, zunächst ignoriere ich das, bis ich doch etwas nass werde und die Donner näher kommen. Ich fahre noch zum einzigen Gebäude, das es im ganzen Tal gab, irgendwie scheint es mich immer an diesen einzigen Gebäuden mit Regen zu erwischen. Der Regen hört nach einer halben Stunde kurz auf. Da die Hausruinen nicht für eine Übernachtung geeignet erscheinen und es langsam dunkel wird, nütze ich die Regenpause um das Zelt aufzustellen. Dann schüttet es auch schon weiter. Im Regen kommt nun auch eine große Schafherde daher, die vom Pass herunter getrieben wird und ihren Platz wohl ausgerechnet bei mir finden soll. Aber das hatte ich mir schon fast gedacht, die Hausruinen werden als Schafstall genutzt.
Es regnet die ganze Nacht durch bis in der Früh um 10:30. Mein GPS sagt mir dass es wohl noch 200 hm auf den Pass sind.
Jurten am Wegesrand
Teil einer kirgisischen Großfamilie auf Spaziergang
Schlechtes Wetter zieht auf
Noch sind sie nett
Zeltplatz im Gewitter

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