Nachdem es in der Früh nochmal ordentlich geduscht hat, mache ich mich doch noch zügig auf, ich will ja heute nach Almaty. Irgendwie geht es heute aber etwas zäh, das Plateau ist größer als gedacht, dafür kann ich den Schafen beim Wecken zuschauen, die stehen noch etwas lustlos herum, wahrscheinlich steckt ihnen noch der Regen der Nacht in den Gliedern. 300 m höher wurden die Berge ja sogar angezuckert.
Irgendwann ist der Pass dann doch da und es geht ewig nach Türgen runter. Die Piste ist deutlich besser als auf der Bartogay-Seite. Das mag auch daran liegen, dass es die Zufahrt zu einem Observatorium ist. Allerdings kommt bereits ein bisschen Verkehr rauf, mit teils beeindruckenden Marsmobilen. Ein Schäfer hatte mir das schon gesagt, dass am Wochenende viele Maschinen unterwegs sein würden. Das Tal des Türgen ist oben wirklich sehr eindrucksvoll, mit einem kräftig dahinrauschenden Bach und beeindruckenden Felsformationen. An der Ausfahrtsschranke beginnt dann sogar der Asphalt, dafür wird das Tal weniger spektakulär. Ich fahre einfach unter der Schranke durch, es ist sonst niemand da, der kontrolliert, Wochenendausflügler sind aber einige auf den Beinen. Bei der weiteren Abfahrt bemerke ich einen einsetzenden Defekt, der Freilauf dürfte Probleme machen, zumindest habe ich jetzt öfter einen Leerlauf drinnen. Bei Türgen, den Ort selbst bemerke ich nicht, geht es dann endlich auf die Hauptstrasse nach Almaty, Durch Esyk und Talgar zieht es sich jedoch noch etwas, da es dort jeweils nochmal hochgeht. Vor Almaty will ich mein Rad nochmal putzen, daher wird noch ein Schwamm besorgt und in einem Gerinne bei Talgar ordentlich geschrubbt. Erstaunlich in wie kurzer Zeit man ein Rad wieder ansehnlich hinbekommt, so gut sah es ja auf der ganzen Tour nicht aus. Dann kann es nach Almaty reingehen, um ein Hotel zu finden. Leider sind nicht alle Tipps des LP ein Treffer. Am Bahnhof kann man zwar günstig unterkommen, nicht jedoch in Einzelzimmer, wegen des Gepäcks wäre mir das aber wichtig. Das Transit wurde mittlerweile renoviert und ist 3 Mal so teuer wie im Führer angegeben. So muss ich doch zu einem Mittelklassehotel greifen, das aber eher in die Kategorie Basic fällt. Stolze 5525 Tenge kostet es, fast 30 Euro. Dafür habe ich ein Zimmer für mich. Noch ein kurzer Erkundungstripp um etwas Essbares zu ergattern und das wars. Der Hinweis vom LP war dann wieder treffend, noch bevor ich mich hinlege läutet das Telefon und jemand sagt irgendwas von "Devotschka". Ich beherzige den LP-Tipp und stecke aus, damit ich nicht in der Nacht noch weiter Smalltalk machen muss.
Am nächsten Tag erkundige ich dann in aller Früh den größten Basar der Stadt, der etwas außerhalb liegt. Er ist wirklich groß und etwas unübersichtlich. Aber schließlich finde ich noch die gewünschten Souvenirecken. Mit einem Großeinkauf kann man dann auch leichter Handeln, das geht hier teils schon noch, wenngleich nicht jeder Jeans-Verkäufer das mit sich machen ließ.
Nachher gibt es noch den LP-Stadtrundgang, allerdings schon voll bepackt, da ich das Hotel genau nach 24 h verlassen muss. Mit dem Rad wird man deutlich häufiger angesprochen.
Allerdings auch um nach Geld zu bitten, allerdings war das ganz gut verpackt und die Notlage eventuell real. Ein Mann von der Gegend um Uralsk, der wohl hier in Almaty auf Besorgung war, erzählt mir, dass er in der Nacht von einer Hure zu einem Techtelmächtel überzeugt wurde. Allerdings war es gar nicht so weit gekommen, sie hatte ihm wohl etwas ins Trinken gemischt, so dass er schnell einschlief und sie ihn um sein Bargeld erleichterte. Nun wusste er nicht mehr, wie er zurück kommen sollte. Irgendeine Lösung wird er schon gefunden haben. Zumal ich am Flughafen mit ähnlichen Problemen antraf, er wollte auch nach Uralsk, Heim zu seiner Familie, aber während der Flüge ging das Geld zu schnell zur Neige. Allerdings scheint hier das Fliegen, wie bei uns das Bahnfahren zu sein, häufiges Umsteigen, bei ihm war es ein Flug von Südchina Heim. Dazu musste er schon in China mehrmals umsteigen und in Kasachstan nun auch. Leider war der direkte Flieger schon ausgebucht. Das Geldproblem hat ihm seine Familie gelöst, sie hatten einen Kontakt in Almaty angerufen, der zwar fremd war, aber über Geld verfügte und dem sein Geschäft wohl genau die Aushilfe aus solchen Notlagen zu sein schien.
In der Stadt werde ich noch häufig angesprochen, unter anderem von ein paar jungen Christen, die hier gerade ein Treffen haben. Auch zwei vollbärtige Touristen, die ich zuerst für Russen halte unterhalten sich mit mir. Es ist ein Brüderpaar auch Kanada, die nun eine ganze Weile in China herumreisten und nun wohl erst einmal eine Weile hier bleiben müssen, einer ihrer Pässe ist voll, hat also keine freien Seiten mehr für Visa und Stempel.
Am Abend mache ich mich noch nach den letzten Besorgungen, die Tenge sind nun fast aufgebraucht, zum Flughafen auf. Dort verbringe ich die Nacht, einigermassen ruhig. Es gibt noch einige Unterhaltungen, u.a. mit einem Jungen vom Osten des Landes, der hier auf seinen Weiterflug nach Tashkent wartet, auch sie hoppen von Flughafen zu Flughafen, Ziel ist Israel.
Das Rad kriege ich noch leicht verpackt, ein paar kleine Kartons hatte ich doch in der Stadt gefunden.
So geht auch der Check-In problemlos. Nur die Eingangskontrolle macht noch Probleme. In meinem Handgepäck werden die Pedale beanstandet. Wir diskutieren 10 Minuten, warum ich die Pedale nicht mitnehmen kann, da ich dann immer noch nicht durch kann, warte ich hinter der Kontrolle, nach einiger Zeit wird die Motivation klarer, warum ich die Pedale, die ja an sich nicht gefährlich sind, nicht mitnehmen darf, Euros wollen gesehen werden. Ich negiere deren Vorhandensein und nach viel weiterer Diskutiererei einigen wir uns auf einen kleinen Tengebetrag. Die Übergabe findet am Herrenklo statt, die 2 € Gegenwert kann ich noch verschmerzen, zumal ich ja mit den Tenge nicht viel anfangen kann.
Der Flug geht leider deutlich verspätet los, dabei habe ich schon Bammel, dass mein Anschlussflug in Riga verpasst wird, da ich dort ja ursprünglich nicht mal 45 Minuten Aufenthalt habe. Aber dort angekommen, bin ich im Rekordtempo von unter 10 Minuten am richtigen Gate, bei der Passkontrolle musste ich mir nur noch einen Beamten frei machen, nachdem da zunächst niemand für unsere Richtung zuständig war.
Es war mir schon vor der Landung klar, dass mit dem Gepäck wohl nicht zu rechnen sein dürfte, so dass ich relativ zügig zum Schalter ging, um nicht angekommenes Gepäck zu melden. Auf dem Heimweg kann ich noch schnell im Büro vorbeischauen, dort sind am Vortag erst die ganzen Kartons gezügelt worden, entsprechend chaotisch sieht es noch aus.
Am nächsten Tag bekomme ich schon den Anruf vom Empfang, dass mein Gepäck dort abgegeben wurde, schnell entlaste ich den Empfangsbereich von meinen nicht ganz in das saubere Ambiente gehörenden Sachen.
Irgendwann ist der Pass dann doch da und es geht ewig nach Türgen runter. Die Piste ist deutlich besser als auf der Bartogay-Seite. Das mag auch daran liegen, dass es die Zufahrt zu einem Observatorium ist. Allerdings kommt bereits ein bisschen Verkehr rauf, mit teils beeindruckenden Marsmobilen. Ein Schäfer hatte mir das schon gesagt, dass am Wochenende viele Maschinen unterwegs sein würden. Das Tal des Türgen ist oben wirklich sehr eindrucksvoll, mit einem kräftig dahinrauschenden Bach und beeindruckenden Felsformationen. An der Ausfahrtsschranke beginnt dann sogar der Asphalt, dafür wird das Tal weniger spektakulär. Ich fahre einfach unter der Schranke durch, es ist sonst niemand da, der kontrolliert, Wochenendausflügler sind aber einige auf den Beinen. Bei der weiteren Abfahrt bemerke ich einen einsetzenden Defekt, der Freilauf dürfte Probleme machen, zumindest habe ich jetzt öfter einen Leerlauf drinnen. Bei Türgen, den Ort selbst bemerke ich nicht, geht es dann endlich auf die Hauptstrasse nach Almaty, Durch Esyk und Talgar zieht es sich jedoch noch etwas, da es dort jeweils nochmal hochgeht. Vor Almaty will ich mein Rad nochmal putzen, daher wird noch ein Schwamm besorgt und in einem Gerinne bei Talgar ordentlich geschrubbt. Erstaunlich in wie kurzer Zeit man ein Rad wieder ansehnlich hinbekommt, so gut sah es ja auf der ganzen Tour nicht aus. Dann kann es nach Almaty reingehen, um ein Hotel zu finden. Leider sind nicht alle Tipps des LP ein Treffer. Am Bahnhof kann man zwar günstig unterkommen, nicht jedoch in Einzelzimmer, wegen des Gepäcks wäre mir das aber wichtig. Das Transit wurde mittlerweile renoviert und ist 3 Mal so teuer wie im Führer angegeben. So muss ich doch zu einem Mittelklassehotel greifen, das aber eher in die Kategorie Basic fällt. Stolze 5525 Tenge kostet es, fast 30 Euro. Dafür habe ich ein Zimmer für mich. Noch ein kurzer Erkundungstripp um etwas Essbares zu ergattern und das wars. Der Hinweis vom LP war dann wieder treffend, noch bevor ich mich hinlege läutet das Telefon und jemand sagt irgendwas von "Devotschka". Ich beherzige den LP-Tipp und stecke aus, damit ich nicht in der Nacht noch weiter Smalltalk machen muss.
Am nächsten Tag erkundige ich dann in aller Früh den größten Basar der Stadt, der etwas außerhalb liegt. Er ist wirklich groß und etwas unübersichtlich. Aber schließlich finde ich noch die gewünschten Souvenirecken. Mit einem Großeinkauf kann man dann auch leichter Handeln, das geht hier teils schon noch, wenngleich nicht jeder Jeans-Verkäufer das mit sich machen ließ.
Nachher gibt es noch den LP-Stadtrundgang, allerdings schon voll bepackt, da ich das Hotel genau nach 24 h verlassen muss. Mit dem Rad wird man deutlich häufiger angesprochen.
Allerdings auch um nach Geld zu bitten, allerdings war das ganz gut verpackt und die Notlage eventuell real. Ein Mann von der Gegend um Uralsk, der wohl hier in Almaty auf Besorgung war, erzählt mir, dass er in der Nacht von einer Hure zu einem Techtelmächtel überzeugt wurde. Allerdings war es gar nicht so weit gekommen, sie hatte ihm wohl etwas ins Trinken gemischt, so dass er schnell einschlief und sie ihn um sein Bargeld erleichterte. Nun wusste er nicht mehr, wie er zurück kommen sollte. Irgendeine Lösung wird er schon gefunden haben. Zumal ich am Flughafen mit ähnlichen Problemen antraf, er wollte auch nach Uralsk, Heim zu seiner Familie, aber während der Flüge ging das Geld zu schnell zur Neige. Allerdings scheint hier das Fliegen, wie bei uns das Bahnfahren zu sein, häufiges Umsteigen, bei ihm war es ein Flug von Südchina Heim. Dazu musste er schon in China mehrmals umsteigen und in Kasachstan nun auch. Leider war der direkte Flieger schon ausgebucht. Das Geldproblem hat ihm seine Familie gelöst, sie hatten einen Kontakt in Almaty angerufen, der zwar fremd war, aber über Geld verfügte und dem sein Geschäft wohl genau die Aushilfe aus solchen Notlagen zu sein schien.
In der Stadt werde ich noch häufig angesprochen, unter anderem von ein paar jungen Christen, die hier gerade ein Treffen haben. Auch zwei vollbärtige Touristen, die ich zuerst für Russen halte unterhalten sich mit mir. Es ist ein Brüderpaar auch Kanada, die nun eine ganze Weile in China herumreisten und nun wohl erst einmal eine Weile hier bleiben müssen, einer ihrer Pässe ist voll, hat also keine freien Seiten mehr für Visa und Stempel.
Am Abend mache ich mich noch nach den letzten Besorgungen, die Tenge sind nun fast aufgebraucht, zum Flughafen auf. Dort verbringe ich die Nacht, einigermassen ruhig. Es gibt noch einige Unterhaltungen, u.a. mit einem Jungen vom Osten des Landes, der hier auf seinen Weiterflug nach Tashkent wartet, auch sie hoppen von Flughafen zu Flughafen, Ziel ist Israel.
Das Rad kriege ich noch leicht verpackt, ein paar kleine Kartons hatte ich doch in der Stadt gefunden.
So geht auch der Check-In problemlos. Nur die Eingangskontrolle macht noch Probleme. In meinem Handgepäck werden die Pedale beanstandet. Wir diskutieren 10 Minuten, warum ich die Pedale nicht mitnehmen kann, da ich dann immer noch nicht durch kann, warte ich hinter der Kontrolle, nach einiger Zeit wird die Motivation klarer, warum ich die Pedale, die ja an sich nicht gefährlich sind, nicht mitnehmen darf, Euros wollen gesehen werden. Ich negiere deren Vorhandensein und nach viel weiterer Diskutiererei einigen wir uns auf einen kleinen Tengebetrag. Die Übergabe findet am Herrenklo statt, die 2 € Gegenwert kann ich noch verschmerzen, zumal ich ja mit den Tenge nicht viel anfangen kann.
Der Flug geht leider deutlich verspätet los, dabei habe ich schon Bammel, dass mein Anschlussflug in Riga verpasst wird, da ich dort ja ursprünglich nicht mal 45 Minuten Aufenthalt habe. Aber dort angekommen, bin ich im Rekordtempo von unter 10 Minuten am richtigen Gate, bei der Passkontrolle musste ich mir nur noch einen Beamten frei machen, nachdem da zunächst niemand für unsere Richtung zuständig war.
Es war mir schon vor der Landung klar, dass mit dem Gepäck wohl nicht zu rechnen sein dürfte, so dass ich relativ zügig zum Schalter ging, um nicht angekommenes Gepäck zu melden. Auf dem Heimweg kann ich noch schnell im Büro vorbeischauen, dort sind am Vortag erst die ganzen Kartons gezügelt worden, entsprechend chaotisch sieht es noch aus.
Am nächsten Tag bekomme ich schon den Anruf vom Empfang, dass mein Gepäck dort abgegeben wurde, schnell entlaste ich den Empfangsbereich von meinen nicht ganz in das saubere Ambiente gehörenden Sachen.
Hallo Ghibli. Danke für deinen ausführlichen Reisebericht. Ich habe Ähnliches für den kommenden Sommer geplant (http://flashofcivilizations.blogspot.com). Leider habe ich keine email-adresse von dir gefunden, deshalb meine Fragen hier als Kommentar:
AntwortenLöschen1. Du warst ja sau schnell. In etwa 20 Tagen von Dushanbe zum Torugart Pass, ist das richtig? Wieviele Kilometer hast du pro Tag so zurückgelegt?
2. Was für Kartenmaterial für Kirgistan hattest du?Allfällige Antworten könntest du mir per email schicken: benjamin.stocker(ätt)gmail.com.
Danke auf alle Fälle und lieben Gruss aus Bern.
beni