Montag, 27. Juli 2009

22.6. Snickers oder Leben, auf dem Weg zum mittleren Panj

Rückblick auf das türkisch-iranische Baucamp
mutiger einheimischer PKW vor Wasserfall mit Kalkausfällungen
Blick zurück in der eindrucksvollen Schlucht
kleiner Zwischenanstieg
Die Landschaft wird immer spektakulärer
Aufs Frühstück werde ich nochmal eingeladen, es gibt Brot und eine undefinierbare weisse Masse, zudem noch Aprikosenkompüott und viel Tee. Ich verabschiede mich noch, die anderen haben ab 7.00 Dienst, auch mein englisch sprechender Freund.
Dann geht es auf der Schotterstrasse weiter, da es wohl vor kurzem geregnet hat, ist noch einmal ein Bach zu durchschieben. Im Gegensatz zu gestern verliere ich aber keine Tasche, obwohl der Bach recht tief ist.
Engestelle mit Blick auf den afghanischen Pfad
Der Panj ist hier recht reissend
Die Strasse ist dennoch meist ordentlich
aber immer gesäumt von himmelhohen Bergen (obwohl nur 4000er)
Einzige ernsthafte Furt heute
Doch dann kommt ein ärgerliches Erlebnis, ein paar Kinder in Uniform (so was nennt sich Soldaten) halten mich an und wollen etwas von mir, d.h. Spass haben. Nach ein bisschen Diskussion heisst es alle Taschen zeigen. Ich lasse mich nicht von der Strasse wegschieben, da dann ja niemand, der eventuell vorbeikommt mich bemerken würde, sondern bestehe auf einer Durchsuchung an der Strasse. Aus jeder Tasche wollen sie alles sehen, aber das heisst nicht, dass sie alles sehen. Das Geld bleibt z.B. unten. Mit meiner Sonnenbrille wird auch gespielt, nach viel bitten bekomme ich sie wieder (sie meinten eigentlich, dass ich in Khalaikhum eine neue Brille kaufen könnte). Nun ist die Kleidung dran, die ist nicht so interessant, bis als letztes die Essenstasche dran kommt. Da wollen sie dann unbedingt etwas draus haben. Nach viel hin und her biete ich Brot an, aber das ist wohl zu fade, sie verbeissen sich in meine 2 Snickers. Langsam werde ich dann auch ungehalten, bei Snickers hört bei mir der Spass auf. Als ich "Njet" sage wird dann schon die Waffe gezückt und durchgeladen (oder war es nur Show? Als Nichsoldat kann ich das nicht einschätzen), ausserdem meinen sie, dass sie als Soldaten alles dürfen. Ich gebe erst mal nach und biete Kekse an, die mir nicht so gut geschmeckt haben, die sind gleich im Verschlag, doch das reicht nicht. Nachdem wieder die Rede auf die Sonnenbrille kommt und auch Interesse an der Nutella gross ist, lasse ich nach und greife nicht ein, als der eine von den 3en ein Snickers an sich reisst. Dann kann ich endlich weiter fahren.
Ich bin ziemlich entrüstet, 2 km darauf treffe ich nochmal auf Soldaten, eventuell ein Vorgesetzter. Ich will der höheren Charge etwas sagen, aber lasse es beim ersten Luft holen und lasse resigniert ab, es war ja nur ein Snickers, eigentlich nicht der Rede wert und wer weiss ob die nicht alle sich gegenseitig decken würden.
Später erfahre ich von anderen Reisenden von ähnlichen Problemen an etwa der gleichen Stelle, mit 3 Soldaten. Ansonsten trifft man immer nur 2 Soldaten auf Patrouille zusammen. Auch bei anderen wurde mit der Sonnenbrille gespielt und versucht diese einzubehalten. Beliebt war auch der Photoapparat, ich durfte auch einige Bilder herzeigen. Anderen wurde sogar Geld abgenommen, in einem Blog habe ich noch Ärgeres lesen können, schien aber auch an ähnlicher Stelle passiert zu sein.
Einer der bösen (der angenehmste von ihnen) Buben mit meiner Sonnenbrille
grosser Wasserfall als Autowäscher
und Radlerdusche
scheinbar verlassenes afghanisches Dorf
Cool, die Schluchtstrecke dauert noch anWuchtwasser, habe aber keinen Paddler gesehen
iranische Bauarbeiter verbessern die Piste
Fortsetzung des Schluchtengenusses
Noch eine kleine Schnelle
Ui, da sind aber viele Afghanen beisammenInteressanter Strassenbau auf der Gegenseite
Die Strasse bleibt mittelmässig, nach der LP (Lonely Planet)-Beschreibung hätte ich eigentlich überall guten Teer erwartet, aber schlechter Asphalt (Dellen und ruppig, wenig Schlaglächer) wechselt mit Kies. Dafür ist es weiterhin genial durch die Schlucht des Panj zu fahren. An beiden Seiten geht es steil rauf, der Fluss hat mächtig Wasser und ab und an ein paar Schnellen. Am faszinierendsten ist es fast, immer wieder nach Afghanistan zu schauen. Dort gibt es mehr Dörfer, mehr Weideland und Ackerland, oft bis weit hoch. Zudem befindet sich drüben immer wieder ein sehr guter Weg. Ich frage mich, ob man den nicht fast mit Auto befahren kann. Aber immer mal wieder liegen Felswände dazwischen, diem mit Nein antworten. Der Weg wird dort recht schmal, an Bächen sind die Brücken oft nur einfach ausgeführt. Und auf einmal sehe ich auch die Urheber des Weges in einer Felswand. Eine afghanische Bauequipe, die mit ihren einfachen Mitteln den Weg herausbricht. Sogar Grossmaschinen sind im Einsatz, ein Presslufthammer, das Barackendorf ist ein Zelt. Einfach faszinierend, da kommt richtig Lust auf mal auf der anderen Seite zu fahren, aber da muss man sich noch gedulden, der Weg ist noch nicht überall fertig, teils führt der Pfad daher sehr hoch über den Hindernissen drüber. In der Folge sehe ich immer mal wieder eine Bauequipe, bei manchen Baustellen kann man auf die Ferne sogar so ein Schild ausmachen, das typisch für die Entwicklungsförderungsprojekte ist.
Doch auch auf meiner Seite tut sich etwas, eine Planierraupe macht gerade die Strasse neu, so dass alle Fahrzeuge warten müssen, bis auf den Radfahrer, der durchschieben darf. Nach ein paar Kilometern hört dann die Schluchtstrecke so langsam auf und die vom LP angekündigte surreale Strasse beginnt. In der Tat ist hier alles piccobello und die 3 Fahrbahnen breite Asfaltstrasse ist mit sauberen überdeimensionalen Betonschutzwänden, die einer deutschen Autobahn das Wasser reichen können, durchs Dorf gefräst. Vor Kalaikhum gibt es aber wieder alte Piste und schliesslich am späten NAchmittag bin ich in Khalaikhum. Nach einem Passcheck (die Strasse über meinen Wunschpass scheint noch immer gesperrt) kaufe ich noch ein. Wie so oft bekommt der erste Laden das meiste Geld ab, später entdeckt man ja dann meist noch 5-10 weitere Läden, mit zum Teil besserer Auswahl.
Die erste Schlucht ist vorbei, der Asphalt beginnt
Autobahn durchs Dorf gefräst, wenigstens keine Maut
der Fluss wird mich auch weiter noch begleiten
Afghanisches Dorf an Talausgang
Nach der Einkaufsorgie geht es noch etwas in den Abend rein. In Jorf will ich dann um 19.00 nach einer Wiese fragen. Erst am Ortsende sagt mir das Ortsbild und die Leute auf der Strasse zu und ich wende mich an 3 Leute, von denen mich dann eine sehr nette Oma mit nach Hause nimmt. Ich will eigentlich nur eine Wiese. Aber da muss ich erst einmal ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten, damit ich nicht im Sommerschlafzimmer lande. Das ist hier die Gartenlaube, wo die ganze Familie auf dem Teppich übernachtet. Die Grosseltern haben einen grossen Garten, wo ich nach einer ausgiebigen Führung einen Platz für das Zelt finde. Unter neugierigen Augen der Enkel wird das Zelt errichtet. Ein bisschen Tee gibt's noch. Nudeln mache ich dann auch mal, bisher konnte ich ja abends nicht kochen (zu müde oder eingeladen). Leider ist die im Lande gekaufte Nudelzubereitung eine Gewürzmischung, die wohl für mehrere Portionen gedacht war, so wird das Essen scharf und ich muss schon ordentlich arbeiten und viel trinken um die Portion runter zu bekommen. Danach fröhne ich noch ein bisschen der Geselligkeit, wie meist, auf Russisch. Die sehr gastfreundlichen Grosseltern waren früher Geographielehrer im Dorf. Von den Kindern ist eine Tochter und der jüngste sohn da, die anderen nicht. Sogar ein Jeep ist im Haus, der damals für xy sowjetisches Geld gekauft wurde. In der Region wird die Zeiteinteilung oft mit präjousna und postsojusna gemacht. Das sowjetische Geld waren aber auch Rubel. Insgesamt bekomme ich den Eindruck, dass es den Leuten hier recht gut geht, die Gegend hat viel Wasser und ist recht grün. Strom ist da, fast jeder hat Satelliten-TV. Viele haben ein AUto, nur die Landwirtschaft wirkt noch seher althergebracht, obwohl es an einigen Orten auch Traktoren und Mähdrescher gibt. Aber viel Felder werden per Hand bestellt und geerntet, teils werden (wie am ersten Tag am Pass vor Nurek gesehen) die Büschel über ein Drahtseil heruntergelassen. Von meinem Gastgeber erfahre ich noch den Unterschied zuschen Tajiken und Kirgisen, es sind die Schlitzaugen. Ich hatte meine Pamirkarte gezeigt auf der ein Yakhirte zu sehen ist, aber die Bevölkerungsmehrheit sind im Pamir eben doch eher die Tadjiken. Lustigerweise ist auf der RKH-Karte Werbung für den Sprachführer Tadjikisch gemacht, zu sehen ist auf dem Cover,... ein Schlitzauge.
Überreste des Bürgerkrieges
manchmal fast düsterer Eindruck des Panjtales
Erste Brücke nach Afghanistan bei Khalaikhum
auf der anderen Seite ist mal wieder mehr Landwirtschaft
gastfreundliche Lehrerfamilie

Sonntag, 26. Juli 2009

21.6. Erstkontakt mit dem Panjtal

Morgenstimmung
Kilometersteine tauchen regelmässig auf, ebenso regelmässig ändert der Nullpunkt
Altes Gemäuer mit neuer Ergänzung
Vor dem Shuroabadanstieg nochmals nettes Gemäuer
An vielen Orten sind heruntergewirtschaftete und meist verlassene Fabriken der Sowjetzeit zu sehen
Am nächsten Tag geht es schon früh weiter, da es so früh hell wird, kann ich um 6 losfahren. Es zieht sich noch einiges bis Kuyab, so dass der lange gefürchtete Anstieg, schon bei Nurek wurde ich vor einem noch grösseren Berg gewarnt, in voller Hitze angegangen werden darf. Im Lonely Planet ist ein Pass über 2000 m eingezeichnet und auch die Leute bedeuten mir einen langen Anstieg.
Treffen an einer Quelle am PassanstiegRückblick in die Ebene von KuljabÜberdimensionale Erosionsschlucht mit Kühen
Die Schlucht erzwingt einen Umweg, da sie durch die Strasse gehtAuf der Passhöhe, Hochtal von Shuroabad
Mir vielen Pausen geht es hoch, an einem Bewässerungskanal wird das Hemd salzfrei gemacht, leider verliert das fast ganz neue TNF-Hemd dadurch einiges an Farbe. Gut dass ich noch etwas abwarte, oben am Pass ist gerade ein Gewitter voll im Gange. Die Landschaft war bisher nur um die beiden Anstiege von Nurek schön, danach ging es eher durch hügeliges Grasland mit ein paar Dörfern. Aber jetzt am Anstieg nach Shuroabad wird es wieder richtig schön. Der nächste Stop erfolgt noch an eienr Quelle mit klarem Wasser, wo ich von einer ebenfalls anhaltenden Familie ncoh ein Brot geschenkt bekomme. Dann ist man fast oben. Ein LKW-Fahrer, der sich mit dem Kühlwasser verspekuliert hat hält noch Autos an, die ihm Kanister von der Quelle mitbringen sollen. An der Abfahrt Richtung Shuroabad muss dann noch eine Runse umfahren werden, welche die Teerstrasse komplett unterbrochen hat, ordentliche Erosionslandschaften hier. Gleich darauf ist auch schon der erste echte Kontrollposten. Die Einheimischen stecken den Beamten jeweils etwas Geld zu, und auch mir versucht er durch das offensichtliche Zeigen von Geldscheinen in seinem Kontrollbuch klar zu machen, dass das gerne gesehen wäre. Da das nicht zieht wird verbal nachgekartet, bis ich dann ohne etwas dagelassen zu haben, durchgelassen werde. Der Pass war doch nur knapp über 2000 m gewesen und damit weniger heftig, wie erwartet. Die lange Abfahrt ins Panjtal ist dann wirklich ein Highlight, eine tiefe Schlucht mit vielen Erosionsrillen und oft roten Farbtönen. Der Teer ist oft weg oder beschädigt, durch das vorangegangene Gewitter haben die meisten Bäche eine erdige Farbe. Die Abfahrt dauert ewig, doch irgendwann taucht der Talgrund und die gegeüberliegende Seite (Afghanistan) auf. Es gibt noch unerwartet viele Dörfer hier, durch die die Schotterpiste führt. Die andere Talseite schient bis höher rauf genutzt zu sein, dafür gibt es dort absolut keine Strasse, nur Wege, die aber sehr gut in Schuss gehalten aussehen, eines der Dörfer hat sogar Strom (zumindest sieht man Wäscheleitungen und Satellitenschüsseln), wahrscheinlich aus Wasserkraft. Der Panj strömt mal schneller, mal langsamer, ein unüberwindbares Hindernis ist er aber nicht. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl hier am Panj, zum einen noch die russischen Dörfer, zum anderen die steilen Berge, dann das legendäre Afghanistan zum Greifen nahe.
Dank Gewitter sind auch die kleinen Bäche nicht trocken

Die Belohnung: endlose Abfahrt ins Panjtal

Durch ein faszinierendes Tal
auf ansprechender Pistegeht es nicht zu schnell
um die Landschaft zu geniessen
Richtung Afghanistan
Das ist aber noch nicht der Panj
Dank Asphalt weiter unten kommt es aber flotter entgegen
Die Strasse hat noch ab und zu Asphalt, aber an einem kleinen Seitenfluss, der früher mit einer grossen Brücke überwunden wurde, stehen einige Autos, der Bach ist vom Gewitter noch etwas angeschwollen, aber die Russenjeeps kommen dann doch durch die Furt. Im Gegensatzu zu einem relativ neuen Chinesenjeep, der wohl grad hängen geblieben ist. ER steht etwas traurig im ca autobreiten Flussbett, verlassen. Hier sind überhaupt viele Chinesen (Fahrzeuge) unterwegs, eben der Musso oder die sehr schmalen Busse.
Der Bach wird durchschoben ohne die Schuhe auszuziehen, an einer Stelle mit breiter Auffächerung kommt man gut durch die vielen kleinen Arme. Später am Tag kommen noch 2,3 kleine Minifurten. Um 18.00 verengt sich das Tal zusehends, ich will noch bis 19.00 fahren und dann bei einem Dorf fragen, ob ich übernachten kann, den Abend nutze ich immer noch gerne zum Ausrollen, die Stimmung ist dann meist genial.
Das Panjtal ist hier recht breit

Auch die Seitenbäche hier führen noch Wasser
Und nicht jede Brücke steht noch so gut
wie diese hier nichtEin chinesischer Musso unterliegt den russischen PKW
Wenigstens hier gibt es eine Behelfsbrücke
Fruchtbare Landschaft
Die Schlucht ist einfach grandios, auf der afghanischen Seite ist der Weg teils abenteuerlich geführt, dafür gibt es dort noch Dörfer, auf der tadjikischen Seite leider nicht. Da ich schon nicht mehr so schnell bin, dauert es wohl etwas mit dem nhächsten Dorf. Immer wieder mal überholt ein LKW, den ich darauf wieder überhole, oft sind die LKW nicht schneller als ich, sei es weil es zu steil rauf oder runter geht, oder weil dei Strasse so schlecht ist, oder ein Defekt aufgritt. Auch die Kreuzungen mit dem Gegenverkehr brauchen Zeit. Ich bin immer abgekämpfter, an diesem Fluss geht es nicht einfach unten entlang, sonder immer mal wieder mit Gegensteigungen. Leider zeigt das GPS keine Dörfer in Reichweite, aber die vorigen dörfer waren auch nicht alle drinnen. Die Schlucht ist dafür weiter super eindrücklich und die Strasse oft ordentlich in den Fels reingehauen. Der Fluss ist ziemlich wuchtig.
Blick auf die andere Seite - afghanischer Polizeiposten?Einfahrt in die äusserst eindrucksvolle erste PanjschluchtNicht immer so finsterAber immer mit eindrucksvoller StreckenführungAfghanistan mal wieder
zum Greifen nah
Die Schlucht zieht sichund es wird langsam dunkel
Langsam verliere ich die Hoffnung auf ein Dorf, doch nicht mal in die Büsche kann ich mich jetzt hauern, es tauchen auf einmal lauter "Vorsicht Mine"-Schilder auf. Langsam geht auch der Photo in den Blitzmodus. Ich will die Schlucht eigentlich nicht im Dunklen geniessen. Daher hoffe ich schon fast, dass sie endlich vorbei geht. Endlich gegen 20.00 tauchen dann Lichter auf, es sind 4 auf hohen Pfählen montierte Lampen, mal sehen, was sich dahinter verbirgt. Es ist ein Bauarbeitercamp. Dort frage ich ob ich die Nacht bleiben darf, und siehe da, kein Problem. Nur Zelten lassen sie mich nicht. So muss ich in einem Zimmer schlafen. Dafür gibt es noch Fisch zu abend und eine Dusche. Da "mein" Zimmer zum Karten spielen genutzt wird, muss ich bis fast Mitternacht warten, bis ich endlich schlafen kann. In der Baracke sind alle Spezialisten untergebracht, also alles Perser, da es eine iranische Baufirma ist. Einer kann sogar Englisch, so dass ich noch einiges mehr erfahre. Neben den Spezialisten (Ingenieure und Maschinenbediener) gibt es noch viel Fussvolk, die Tadjiken. Das Projekt ist relativ übersichtlich, es sollen einige km Piste wieder hergerichtet werden mit Brücken etc. Da war das Projekt der Türken vorher aufwendiger, diese haben ca. 30 km neue Asfaltstrasse angelegt und auch in der Annahme des Folgeauftrages die Bauarbeitersiedlung hier angelegt. Aber da haben sie den kürzeren gezogen. Eventuell gibt es sogar noch einen weiteren Folgeauftrag, nämlich das asfaltieren der eben verbesserten Piste, was ich aber in der Schlucht nicht für immer sinnvoll halte, da die Strasse hier wohl durch einige Felsstürze immer mal wieder in Mitleidenschaft gezogen wird.
Stolz erzählen mir die Iraner auch, dass ihre Firma den Anzob-Tunnel gebaut hat, der fast fertig ist. Aus Erzählungen anderer Reisenden bekomme ich aber mit, dass der nicht so das Ruhmesblatt ist, oder vorsichtig ausgedrückt, dass da wohl der Auftrag an die Falschen ging, da der Iran für Tunnelbau bisher nicht bekannt war. Der Tunnel ist wohl unbeleuchtet mit keiner echten Fahrbahnoberfläche und hat überall Wassereinbrüche. Die Iraner sind hier immer 30 Tage und dürfen dann für 10 Tage nach Hause. Da gerade erst die Proteste nach der Wahl in Teheran losgegangen sind, macht sich Unsicherheit unter ihnen breit, was sie bei der Rückkehr erwartet. Die Nachrichten zeigen doch einiges.
Meine iranischen Gastgeber