Der einzige LKW in die Richtung wird von den Anderen überredet, doch die Räder sind dann des Guten zu viel. Dafür bekommen wir von einem Dauertramper noch den Tipp für eine Übernachtung in Dushanbe. Ein Tramper-Club habe dort ein Haus gemietet in dem man kostenlos unterkommen könnte und aller relevanten Reisenden trifft. Anscheinend ist der Tipp dann doch nicht so für jedermann, wir sollen doch erst einmal Anrufen und uns nicht bis zum Haus durchfragen, zudem wäre Russisch obligat. Wir verabschieden uns vom litauischen Tippgeber und fragen uns erst einmal zum Taxistand durch. Dort ist schnell ein Auto ausgemacht, in einen Kombi passen unsere beiden Räder zerlegt gut in den Kofferraum. Doch bis wir losfahren, muss das Auto natürlich erst einmal richtig voll werden. Das dauert seine Zeit, da Leute einsteigen und dann wieder abspringen. Schliesslich nach langen Verhandlungen der Taxifahrer untereinander geht es endlich los. Entgegen meiner Annahme wird nicht der direkte Weg über Nurek gewählt, sondern noch ein Schlenker über die Turkmenische Grenze gemacht. So dauert die Fahrt länger. Meinem Magen geht es nicht besser und die Hitze in Dushanbe gibt uns den Rest. Nochdazu soll es jetzt noch 15 km in die Innenstadt gehen, wo die ganzen Hotels sind, auch das erwähnte Haus sei dort in der Nähe.
Wir kämpfen uns also soweit vor, dass wir auf die Stadtkarte des Lonely Planet kommen. Bei einem Stadion ist es so weit, wir haben Orientierung. Nun geht es unkompliziert zur Hauptstrasse, die wir genau dort erreichen, wo das Hotel Vanch liegt, der Platz an dem wir wohl sonst abgestiegen wären. Dort treffen wir schon einen anderen Radler, Martin aus Uruguay. Er will aber nicht ins Hotel sondern wartet auf einen anderen Radlerkollegen dort, einen Österreicher. Sie waren wohl gemeinsam über den Anzob, und der Österreicher hatte eine kleine Mammutetappe eingelegt um noch ein Visum beantragen zu können und dann mit Martin weiterzufahren. Doch das mit den Visa dauert länger, so geht es wohl einzeln weiter.
Martin will auch zum Haus der Anhalter, er war wohl schon dort gewesen, nur hatte niemand aufgemacht. Wir schliessen uns also den beiden beim Fussmarsch zum Haus an (irgendwo bei einer Brauerei sollte es sein). Mit dem Rad wären wir deutlich schneller, und bei unserem verhungerten Zustand sind wir froh, als wir endlich dort sind. Dafür gibt es jetzt erst einmal eine Dusche, die erste seit fast 3 Wochen. Aber so wie wir sie uns vorgestellt haben ist sie dann doch nicht, man muss erst einmal einen Bottich mit Wasser füllen und dann aus diesem mit einem kleinen Schöpfer Wasser über sich giessen. Ich muss einiges Gegrummel über mich ergehen lassen, wohin ich Dina abgeschleppt habe.
Um das wieder gut zu machen, brechen wir schnell zum Abendessen auf. In einem eher westlichen Restaurant müssen wir schon ziemlich genau durch die Speisekarte durchschauen um einen halbwegs fairen Preis zu bekommen.
Zurück beim Haus der Anhalter, es wurde von der "Academy of free travel" angemietet, von denen hatte ich sogar schon im Spiegel gelesen, wird noch bis spät in die Nacht diskutiert. Es ist neben uns und Martin noch ein französisches Radlerpärchen da, ohne Rad. Das hatten sie schon am Pass von Shuroabad. Sie wollten einfach nicht ewig auf die Visa warten, daher waren sie schon vorgeradelt um die Visa dann nach Fertigstellung per Taxi/Anhalter wieder in Dushanbe abzuholen. Wie Martin und der Österreicher auch, sind sie schon seit Europa unterwegs. In Dushanbe hatten sie auch schon den Alu-Gepäckträger reparieren lassen, der einzige Ort wo das geht ist der Flughafen. Martin will wohl noch länger unterwegs sein, sein Ziel ist über Alaska bis nach Hause zu fahren.
Am nächsten Tag erledigen wir noch Postkartenschreiben, Internet (das letzte Mal in Khorog) und ein paar kleine Einkäufe. In der Nacht ging ja schon unser Flug. Bei den Postkarten von Dina vergesse ich die Briefmarken drauf zu kleben und werfe sie so beim Hauptpostamt ein, Ich bin irgendwie noch nicht auf der Höhe und kann wie gestern eigentlich nichts essen, ohne dass es nicht gleich wieder raus kommt. Die Postkarten kommen trotzdem an!
Nach einem Besuch am Basar wird noch einmal Abend gegessen und ein bisschen hingelegt. Wie zwei Slowenen auch, müssen wir dann mitten in der Nacht zum Flughafen, da der Flug in der Früh um 5 geht. Die Slowenen waren auch im Bartang, sie wollten ursprünglich zum Sarez, aber hohe Flussstände haben an der entscheidenden Stelle ein Weiterkommen verhindert, so haben sie sich nach Bardara durchgeschlagen und sind auf die Hauptpiste des Bartang bei Basid gekommen. Im Gegensatz zu ihnen brauchen wir kein Taxi zum Flughafen, sondern fahren um 2.00 mit dem Rad dort hin. Auf der Hauptstrasse hält uns leider ein Polizist an und will unsere Pässe kontrollieren, das dauert länger. Er (er)findet eine Unregelmässigkeit, wir hätten kein Permit für Dushanbe in unserem Pass. So eine unverschämte Beanstandung ist uns hier auch noch nicht untergekommen. So ein Permit gibt es gar nicht, wahrscheinlich ist er nur durch das GBAO-Permit darauf gekommen, dass man so etwas auch für Dushanbe einführen könnte. Ohne unverschämt zu werden, erkläre ich ihm das Visa-Prozedere und dass es selbstredend kein solches Permit gibt. Es ist klar, dass er einfach ein bisschen Kleingeld will. Doch da wir noch nicht knapp bei Zeit sind rede ich weiter auf ihn ein und signalisiere, dass wir nicht nachgeben werden. Nach kurzer Zeit lässt er uns weiter fahren. Am Flughafen ist schon einiges los für die Zeit, lauter Rucksackwolken sind hier zu sehen, d.h. vor allem Trecker und Bergsteiger. Auch zwei Radler sind schlussendlich zu sehen. Wir müssen noch unser Rad versorgen, d.h. Pedale ab, Lenker quer und vor allem die empfindlichen Teile mit Karton polstern. Dann geht es schon in Richtung der Abfertigung. Es ist erstaunlich wie gut alles organisiert ist, es sind zwar insgesamt mehr Posten zu passieren als an einem europäischen Flughafen, aber die Abfertigungszeit ist jeweils sensationell. Rad und Gepäck machen überhaupt kein Problem. Andere Fluggäste erwischt es da eher, nur am Rande bekomme ich mit, dass einer sich nicht registriert hat, wie er bei seinem Visatyp machen müsste, da scheinen grosse Probleme auf einen zuzukommen.
Die Bergsteiger hier waren zum Teil in der Gegend vom Pik Kommunismus und Pik Korshenskaja, und teils auch auf beiden Gipfeln. Üblicher Weise fliegt man mit dem Heli zum Basecamp, anscheinend sind andere, die zu Fuss zum Basecamp sind nicht so glücklich gewesen und so gab es ein Spaltensturzopfer. Mit einem der Radler kommen wir noch ins Gespräch, er ist unplanmässig hier und hatte Pech, wegen einem Sturz in der Abfahrt vom Saghirdasht ist die Reise vorzeitig zu Ende. Der Lowrider hatte sich zerlegt und zu einem abrupten Stopp geführt.
Der Rückflug ist wie letzes Jahr ohne Probleme, dieses Mal kommen sogar beide Räder an.
Nur ein Tag später wäre die Heimreise wohl etwas problematischer verlaufen. In der Nach nach unserem Rückflug türmen über 20 als Terroristen eingestufte Islamisten aus einem Gefängnis im Zentrum der Stadt, dabei liefern sie sich Schiessereien mit Sicherheitskräften. Die Nachwehen kann man leider weiterhin in den Nachrichten verfolgen, in einem Seitental bei Obigarm kommt es jetzt regelmässig zu Kämpfen zwischen Armee und den "Terroristen". Hoffentlich stabilisiert sich die Lage wieder.
Unten sind in einer Karte noch die vor der Reise angefertigten Tracks, die wir auch gefahren sind als grober Anhaltspunkt, just nach unserer Reise ist nun auch das Bartang im Google Earth hochaufgelöst. Strecke Khalaikum-Kulyab muss ich wohl nicht wirklich eintragen.
Wir kämpfen uns also soweit vor, dass wir auf die Stadtkarte des Lonely Planet kommen. Bei einem Stadion ist es so weit, wir haben Orientierung. Nun geht es unkompliziert zur Hauptstrasse, die wir genau dort erreichen, wo das Hotel Vanch liegt, der Platz an dem wir wohl sonst abgestiegen wären. Dort treffen wir schon einen anderen Radler, Martin aus Uruguay. Er will aber nicht ins Hotel sondern wartet auf einen anderen Radlerkollegen dort, einen Österreicher. Sie waren wohl gemeinsam über den Anzob, und der Österreicher hatte eine kleine Mammutetappe eingelegt um noch ein Visum beantragen zu können und dann mit Martin weiterzufahren. Doch das mit den Visa dauert länger, so geht es wohl einzeln weiter.
Martin will auch zum Haus der Anhalter, er war wohl schon dort gewesen, nur hatte niemand aufgemacht. Wir schliessen uns also den beiden beim Fussmarsch zum Haus an (irgendwo bei einer Brauerei sollte es sein). Mit dem Rad wären wir deutlich schneller, und bei unserem verhungerten Zustand sind wir froh, als wir endlich dort sind. Dafür gibt es jetzt erst einmal eine Dusche, die erste seit fast 3 Wochen. Aber so wie wir sie uns vorgestellt haben ist sie dann doch nicht, man muss erst einmal einen Bottich mit Wasser füllen und dann aus diesem mit einem kleinen Schöpfer Wasser über sich giessen. Ich muss einiges Gegrummel über mich ergehen lassen, wohin ich Dina abgeschleppt habe.
Um das wieder gut zu machen, brechen wir schnell zum Abendessen auf. In einem eher westlichen Restaurant müssen wir schon ziemlich genau durch die Speisekarte durchschauen um einen halbwegs fairen Preis zu bekommen.
Zurück beim Haus der Anhalter, es wurde von der "Academy of free travel" angemietet, von denen hatte ich sogar schon im Spiegel gelesen, wird noch bis spät in die Nacht diskutiert. Es ist neben uns und Martin noch ein französisches Radlerpärchen da, ohne Rad. Das hatten sie schon am Pass von Shuroabad. Sie wollten einfach nicht ewig auf die Visa warten, daher waren sie schon vorgeradelt um die Visa dann nach Fertigstellung per Taxi/Anhalter wieder in Dushanbe abzuholen. Wie Martin und der Österreicher auch, sind sie schon seit Europa unterwegs. In Dushanbe hatten sie auch schon den Alu-Gepäckträger reparieren lassen, der einzige Ort wo das geht ist der Flughafen. Martin will wohl noch länger unterwegs sein, sein Ziel ist über Alaska bis nach Hause zu fahren.
Am nächsten Tag erledigen wir noch Postkartenschreiben, Internet (das letzte Mal in Khorog) und ein paar kleine Einkäufe. In der Nacht ging ja schon unser Flug. Bei den Postkarten von Dina vergesse ich die Briefmarken drauf zu kleben und werfe sie so beim Hauptpostamt ein, Ich bin irgendwie noch nicht auf der Höhe und kann wie gestern eigentlich nichts essen, ohne dass es nicht gleich wieder raus kommt. Die Postkarten kommen trotzdem an!
Nach einem Besuch am Basar wird noch einmal Abend gegessen und ein bisschen hingelegt. Wie zwei Slowenen auch, müssen wir dann mitten in der Nacht zum Flughafen, da der Flug in der Früh um 5 geht. Die Slowenen waren auch im Bartang, sie wollten ursprünglich zum Sarez, aber hohe Flussstände haben an der entscheidenden Stelle ein Weiterkommen verhindert, so haben sie sich nach Bardara durchgeschlagen und sind auf die Hauptpiste des Bartang bei Basid gekommen. Im Gegensatz zu ihnen brauchen wir kein Taxi zum Flughafen, sondern fahren um 2.00 mit dem Rad dort hin. Auf der Hauptstrasse hält uns leider ein Polizist an und will unsere Pässe kontrollieren, das dauert länger. Er (er)findet eine Unregelmässigkeit, wir hätten kein Permit für Dushanbe in unserem Pass. So eine unverschämte Beanstandung ist uns hier auch noch nicht untergekommen. So ein Permit gibt es gar nicht, wahrscheinlich ist er nur durch das GBAO-Permit darauf gekommen, dass man so etwas auch für Dushanbe einführen könnte. Ohne unverschämt zu werden, erkläre ich ihm das Visa-Prozedere und dass es selbstredend kein solches Permit gibt. Es ist klar, dass er einfach ein bisschen Kleingeld will. Doch da wir noch nicht knapp bei Zeit sind rede ich weiter auf ihn ein und signalisiere, dass wir nicht nachgeben werden. Nach kurzer Zeit lässt er uns weiter fahren. Am Flughafen ist schon einiges los für die Zeit, lauter Rucksackwolken sind hier zu sehen, d.h. vor allem Trecker und Bergsteiger. Auch zwei Radler sind schlussendlich zu sehen. Wir müssen noch unser Rad versorgen, d.h. Pedale ab, Lenker quer und vor allem die empfindlichen Teile mit Karton polstern. Dann geht es schon in Richtung der Abfertigung. Es ist erstaunlich wie gut alles organisiert ist, es sind zwar insgesamt mehr Posten zu passieren als an einem europäischen Flughafen, aber die Abfertigungszeit ist jeweils sensationell. Rad und Gepäck machen überhaupt kein Problem. Andere Fluggäste erwischt es da eher, nur am Rande bekomme ich mit, dass einer sich nicht registriert hat, wie er bei seinem Visatyp machen müsste, da scheinen grosse Probleme auf einen zuzukommen.
Die Bergsteiger hier waren zum Teil in der Gegend vom Pik Kommunismus und Pik Korshenskaja, und teils auch auf beiden Gipfeln. Üblicher Weise fliegt man mit dem Heli zum Basecamp, anscheinend sind andere, die zu Fuss zum Basecamp sind nicht so glücklich gewesen und so gab es ein Spaltensturzopfer. Mit einem der Radler kommen wir noch ins Gespräch, er ist unplanmässig hier und hatte Pech, wegen einem Sturz in der Abfahrt vom Saghirdasht ist die Reise vorzeitig zu Ende. Der Lowrider hatte sich zerlegt und zu einem abrupten Stopp geführt.
Der Rückflug ist wie letzes Jahr ohne Probleme, dieses Mal kommen sogar beide Räder an.
Nur ein Tag später wäre die Heimreise wohl etwas problematischer verlaufen. In der Nach nach unserem Rückflug türmen über 20 als Terroristen eingestufte Islamisten aus einem Gefängnis im Zentrum der Stadt, dabei liefern sie sich Schiessereien mit Sicherheitskräften. Die Nachwehen kann man leider weiterhin in den Nachrichten verfolgen, in einem Seitental bei Obigarm kommt es jetzt regelmässig zu Kämpfen zwischen Armee und den "Terroristen". Hoffentlich stabilisiert sich die Lage wieder.
Unten sind in einer Karte noch die vor der Reise angefertigten Tracks, die wir auch gefahren sind als grober Anhaltspunkt, just nach unserer Reise ist nun auch das Bartang im Google Earth hochaufgelöst. Strecke Khalaikum-Kulyab muss ich wohl nicht wirklich eintragen.