Sehr gross ist die Auswahl nicht, es gibt türkische Snickersverschnitte und ein paar Kekse, sonst hat es vor allem Kleidung und Schuhe, recht wichtig hier für den Winter.
Zum Mats hören wir, wie bisher meist Gutes, der Weg sei machbar. Nur unser Gastgeber in Bidiz hatte gemeint, wir könnten wegen Schnee Probleme haben. Ebenso hatte er uns angekündigt, dass wir auf unserer geplanten Route wohl nicht ins Bartang kämen, wir sollen lieber über einen Dara-Pass fahren, nur da ist in der Karte nicht mal eine Strasse eingezeichnet.
Hinter Shavjangoz wird die Strasse deutlich schlechter, bisher war sie ja auch regelmässig befahren, bis kurz vor Shavjanguz muss es auch fast täglich Taxis von Khorog oder Roshtkala aus geben, sogar einen grösseren Bus haben wir unterwegs geparkt gesehen. Auch geht es jetzt mal wieder steiler rauf, wir müssen ja noch auf 3800 m, wo der Weg zum Matspass von der Hauptstrasse weggeht. Die Blicke in die Seitentäler sind immer wieder eindrucksvoll, einige Gletscher funkeln dort im Hintergrund und bei einem Seitental sieht man hinter der Kette sogar den Hindukush, also jenseits des Wakhans. Alexej, einer der Ukrainer hatte schon gemeint, als er hörte, dass wir über den Mats wollten, dass dort ja gar keine Brücken wären. Daher sind wir schon einmal gespannt, wie es über den Talfluss geht. Andererseits wird der mit jedem Seitental kleiner und wo wir fast am Abzweig sind, traue ich mir die Überquerung auch ohne Brücke zu. Der Abzweig zum Mats ist fast nicht zu erkennen, aber Dina hat mit Google Earth einen perfekten Track erstellt, so dass wir den Weg auf Anhieb finden. Und siehe da, es gibt sogar noch Überreste einer Brücke, allerdings nicht mehr für Autos, die müssen nebenan durch, hohe Bodenfreiheit empfehlenswert. Wir nehmen jedoch den alten Stahlträger, Gepäck und Rad müssen jedoch einzeln drüberbalanziert werden.
Gleich nach der Überquerung kommen Hirten auf uns zu, die sind gar nicht so schlecht ausgerüstet hier, mit Sonnenbrille und Sonnencreme. Leider gibt es gleich eine Desillusion, sie meinten am Mats würden wir bis zu den Hüften im Schnee stecken bleiben, allenfalls zu Fuss käme man durch, aber nicht mit dem Rad. Das kann ich angesichts der sichtbaren Schneegrenze gar nicht nachvollziehen. Aber wir lassen uns mal überraschen. Immerhin hat es noch relativ frische Spuren von einem LKW auf der Piste, mal schauen, bis wohin der durchgehalten hat. Es geht erst einmal leicht steigend ein grösseres Seitental entlang, bis wir in das kleinere Seitental zum Mats abbiegen. Kurz davor lädt ein grosser Felsen zum Mittag ein, Schatten ist hier oben nicht mehr so häufig wie im Baumbestandenen Flusstal weiter unten. Nun wird es dann mühsamer, an den steileren Stellen ist schieben angesagt, aber manchmal kann noch gefahren werden. Die Blumen entschädigen dafür und auch sonst ist die Hochgebirgslandschaft hier wunderschön.
Vom Pass her geht es aber erst einmal nicht sehr steil runter, die Piste ist an manchen Stellen gar nicht mehr zu sehen, dann tauchen wieder Spuren der geschobenen Piste auf, vor allem die Seitenwällchen sieht man noch. Unsere nächsten Gedanken gelten der Trassenführung, in der Karte ist eingezeichnet, dass wir auf der rechten Flussseite bleiben würden, aber Dina hat uns einen Track eher auf die linke Seite gelegt, nachdem es aber nicht so viele Varianten in natura gibt, folgen wir einfach der Trasse. Sie scheint doch eher unserem GPS-Track zu folgen, da wir eher nach links ausholen. Oh, der Fluss schaut aber relativ breit aus, müssen wir da wirklich rüber? Leicht besorgt schaue ich zu Dina.
In der Tat geht die Piste auf der anderen Seite weiter. Dadurch dass wir etwas spät dran sind, hat der Bach natürlich sehr viel Schmelzwasser gesammelt, weiter oben liegt ja noch einiges an Schnee. Etwas ratlos stehen wir nun auf der einen Seite, sollen wir hier zelten und auf niedrigere Wasserstände in der Früh warten? Nach einiger Betrachtung scheint uns eine bestimmte Querung zum Versuch geeignet, erst geht es auf eine kleine Insel und dann eine sehr weite Querung zum anderen Ufer, für mich sieht der Bach infolge der Breite nicht so tief aus. Dina packt schon mal ihre Balettschuhe aus, das wird sicher keine Kategorie 0-Querung. Ein Test von Dina verläuft nur halbwegs zufriedenstellend, aber dann mache ich mich auch auf, für mich ist es eher eine Haute-Categorie, da ich die Schuhe anlasse, nur bei kleineren Querungen in tiefen Bächen ohne zu starke Strömung gehe ich normalerweise Barfuss rüber. Die Taschen werden nochmal auf Festigkeit geprüft und der Ortliebsack geschultert, GPS und Photo kommen auch in den Sack. Über das grobe Blockgeröll des Baches geht es einigermassen, das Rad zu schieben, wie vermutet, ist der Bach nicht wahnsinnig tief, man muss halt immer auf die richtigen Steine treten, es sieht mehr wie ein überspültes Waschbrett aus, durch das schnelle Fliessen wird einem dennoch etwas ungeheuer und schwindlig beim Schieben. Aber schliesslich komme ich drüben an. Nun geht es wieder zu Dina zurück, und wir meistern gemeinsam die Überquerung. Hoffentlich kommen da nicht noch mehr so Bäche. Leider zeigt die Karte genau das an. Aber zunächst geht es mal auf der alten Matspiste weiter.
Im Gegensatz zu bisher kann man nicht mehr überall abfahren, sondern muss auch mal schieben, wenn zu viele Steine im Weg liegen, dennoch ist die geschobene Trasse noch meist gut zu erkennen. Wir hatten eigentlich erwartet, dass wie auf der anderen Seite auch ab einer gewissen Höhe Hirten da sein würden, aber da täuschen wir uns. Aber nach einiger Weile gibt es wenigstens ein Lebenszeichen. Die ersten Kühe tauchen auf. Sie entpuppen sich leider als Stiere, von denen wir gebührlichen Abstand halten. Immerhin können wir jetzt ihren Spuren folgen. Es folgen dann doch noch einige Bachüberquerungen, die ein Schuhabziehen erfordern und die das Rad teilweise stärker mitreissen, als bei der langen Querung. Es wird nun langsam auch dunkel, da wir noch nicht so gut Höhenangepasst sind haben wir dennoch versucht möglichst weit runter zu kommen und peilen ein Nachtlager an einem grossen Seitenbach an, um diesen in der Früh zu überqueren. Dort angelangt ist die beste Standfläche auf der alten Piste, da brauchen wir ja keine Bedenken wegen Fahrzeugen haben.
Etwas erschöpft vom Tag wird noch das übliche Nudelgericht gekocht. Nachdem ich den Tag auch als anstrengendsten Tag der Tour eingeschätzt habe, wurde heute im Übrigen die einzige aus der Schweiz mitgenommene Eisteepackung aufgebraucht. Wie so oft haben wir nun noch einen einmaligen Sternenhimmel. Dina kann trotz der Befürchtungen ob der noch kommenden Bachquerungen gut schlafen.
Am nächsten Tag ist der Hauptbach in der Früh in der Tat deutlich kleiner geworden, aber immer noch beachtlich, auch der Nebenbach ist nicht mehr so braun wie gestern. Die ersten Bachquerungen gehen heute wirklich gut. Nur die Piste wird immer schlechter, wir müssen ziemlich viel schieben, weil so viele Blöcke im Weg liegen. Und immer wieder werden ein paar Sondereinlagen gefordert. So hat der Bach die Piste an einer Stelle auf 50 m total weggerissen und nur einen steilen Erdhang übrig gelassen, dort balancieren wir rüber, Rad und Gepäck werden getrennt getragen. Spätestens hier wäre wohl für andere Fahrzeuge Schluss. Eine andere Einlage ist eine steile Ersosionsrinne, in die man runter klettern muss und auf der anderen Seite wieder rauf.
Kurz darauf schiebt Dina Panik, weil weiter vorne im Tal eine Felsformation nahe dem Fluss auftaucht. Wie schon am Saghirdasht meine ich, dass die Piste da wohl schon vorbeiführt. Dem ist leider nicht so, die Piste scheint hier den Hauptbach zu queren. Da die Felswand von einem grösseren Gangähnlichen Spalt durchzogen ist, erkundige ich den Weg dort entlang. Da das ganze eher in Klettern mit Einsatz beider Hände ausartet, fällt diese Option weg. Also mache ich mich auf an die Erkundung der Bachquerung "Hors Categorie", der Bach ist hier schon ordentlich reissend, bei meinem ersten Versuch geht es fast bis an den Schritt. Aber etwas weiter oberhalb ist es am Rand seichter. Die Schuhe bleiben selbstverständlich an, eine Sandbank bietet wieder eine Willkommene Verschnaufpause, der zweite Arm ist dann nämlich der Knackpunkt, zum Glück hat es ein paar grosse Steine, die man zwar nicht sieht, aber auf die man steigen kann, während man sich gleichzeitig gegen die Strömung lehnt. Ich brauche vier bis fünf Bachüberquerungen bis Gepäck, Rad und Dina drüben sind. Immer beim Rückweg haut einen der Bach fast um, und zwei Mal muss ich schwimmen. Das Gewicht des Gepäcks ist trotz des schwierigeren Balancierens stabilisierend.
Auf der anderen Seite angekommen und nach dem Wiederbeladen des Rads stellen wir fest, dass die Piste gleich wieder auf die andere Seite geht, sie musste hier wohl nur der Felswand ausweichen. Hier ist jedoch keine Sandbank mehr als Zwischenstation zu sehen und der Bach noch tiefer und stärker strömend. Da die Querung vorher schon grenzwertig war ist guter Rat teuer. Plötzlich sehen wir oben am Hang Richtung Talausgang zwei Hirten, die uns winken. Anscheinend wollen sie uns zu Ihnen rauf winken. Es geht hier zwar einen steilen Hang rauf, der sieht aber prinzipiell machbar aus, in der Höhe scheint sogar ein kleiner Pfad den Hang zu queren und zu den Hirten zu führen. Also machen wir uns an die Plackerei und schieben den doch recht steilen Hang rauf. Dina bekommt zum Glück noch Unterstützung vom Hirtenjungen und so kommen wir an den Absatz, wo der alte Hirte mit einem recht grossen Hund auf uns wartet. Er meinte der Bach sei zu stark um ihn zu queren, da haben sie wohl unsere Querung vorher nicht mitbekommen. Nachdem wir versichert haben, dass wir seine Kühe oben im Tal gesehen haben, geht es wieder runter, er meint, wir hätten nicht mehr weit zur Hauptstrasse. In der Tat sind wir nach 15 Minuten wieder auf einer alten Trasse. Von dieser schickt er uns dann nochmals steil runter, zur Brücke der Hauptpiste nach Khargush. Im Schatten der verlassenen Häuser neben der Brücke ruhen wir uns dann erst einmal aus.
Zum Mats hören wir, wie bisher meist Gutes, der Weg sei machbar. Nur unser Gastgeber in Bidiz hatte gemeint, wir könnten wegen Schnee Probleme haben. Ebenso hatte er uns angekündigt, dass wir auf unserer geplanten Route wohl nicht ins Bartang kämen, wir sollen lieber über einen Dara-Pass fahren, nur da ist in der Karte nicht mal eine Strasse eingezeichnet.
Hinter Shavjangoz wird die Strasse deutlich schlechter, bisher war sie ja auch regelmässig befahren, bis kurz vor Shavjanguz muss es auch fast täglich Taxis von Khorog oder Roshtkala aus geben, sogar einen grösseren Bus haben wir unterwegs geparkt gesehen. Auch geht es jetzt mal wieder steiler rauf, wir müssen ja noch auf 3800 m, wo der Weg zum Matspass von der Hauptstrasse weggeht. Die Blicke in die Seitentäler sind immer wieder eindrucksvoll, einige Gletscher funkeln dort im Hintergrund und bei einem Seitental sieht man hinter der Kette sogar den Hindukush, also jenseits des Wakhans. Alexej, einer der Ukrainer hatte schon gemeint, als er hörte, dass wir über den Mats wollten, dass dort ja gar keine Brücken wären. Daher sind wir schon einmal gespannt, wie es über den Talfluss geht. Andererseits wird der mit jedem Seitental kleiner und wo wir fast am Abzweig sind, traue ich mir die Überquerung auch ohne Brücke zu. Der Abzweig zum Mats ist fast nicht zu erkennen, aber Dina hat mit Google Earth einen perfekten Track erstellt, so dass wir den Weg auf Anhieb finden. Und siehe da, es gibt sogar noch Überreste einer Brücke, allerdings nicht mehr für Autos, die müssen nebenan durch, hohe Bodenfreiheit empfehlenswert. Wir nehmen jedoch den alten Stahlträger, Gepäck und Rad müssen jedoch einzeln drüberbalanziert werden.
Gleich nach der Überquerung kommen Hirten auf uns zu, die sind gar nicht so schlecht ausgerüstet hier, mit Sonnenbrille und Sonnencreme. Leider gibt es gleich eine Desillusion, sie meinten am Mats würden wir bis zu den Hüften im Schnee stecken bleiben, allenfalls zu Fuss käme man durch, aber nicht mit dem Rad. Das kann ich angesichts der sichtbaren Schneegrenze gar nicht nachvollziehen. Aber wir lassen uns mal überraschen. Immerhin hat es noch relativ frische Spuren von einem LKW auf der Piste, mal schauen, bis wohin der durchgehalten hat. Es geht erst einmal leicht steigend ein grösseres Seitental entlang, bis wir in das kleinere Seitental zum Mats abbiegen. Kurz davor lädt ein grosser Felsen zum Mittag ein, Schatten ist hier oben nicht mehr so häufig wie im Baumbestandenen Flusstal weiter unten. Nun wird es dann mühsamer, an den steileren Stellen ist schieben angesagt, aber manchmal kann noch gefahren werden. Die Blumen entschädigen dafür und auch sonst ist die Hochgebirgslandschaft hier wunderschön.
die letzte Hirtenhütte
ordentlicher Fahrbahnunterbau
die Kühe sind weiter oben, als die Schafe
Die Piste ist an den Kehren in gutem Zustand
Kleiner Vorgeschmack auf die andere Seite
Die Piste verliert sich manchmal
Die nächste Wegmarke sind die in der Karte eingezeichneten Doppelkehren, aber davor verflacht sich das Tal noch einmal und es hat eine sehr einfache Hirtenhütte, um diese herum werden gerade alle Ziegen gesammelt und eingepfercht. Bis hierher ist wohl der LKW gefahren. Weiter oberhalb stehen noch ein paar Kühe, aber dorthin muss erst einmal über grobes Blockgeröll geschoben werden. Die Spitzkehren präsentieren sich wieder in gutem Zustand und die Strasse ist hier recht flach geführt. Dennoch sind wir nach der Kehrenkombination noch nicht auf der gewünschten Höhe, so exakt waren die Höhenlinien der Karte dann doch nicht. Es zieht sich somit noch etwas bis zur Passhöhe und ein paar kleinere Bäche müssen schon mal überquert werden. Wir sind immer noch gespannt auf den Schnee, aber von hier aus können wir uns nicht mehr vorstellen, dass der noch Probleme macht, er ist jetzt grossteils gewichen, an wenigen Stellen sieht man von der Vegetation her, dass er wohl vor kurzem noch da war. Dafür sind auf der Trasse einige Spuren von einem grösseren Krallentier zu sehen, da war wohl ein Schneeleopard unterwegs. Viel später als ursprünglich angenommen erreichen wir gegen 16.00 den Pass. Nun dürfen wir die Abfahrt geniessen, wenn die Strasse so weiter geht, wie bisher sollte das kein Problem sein.ordentlicher Fahrbahnunterbau
die Kühe sind weiter oben, als die Schafe
Die Piste ist an den Kehren in gutem Zustand
Kleiner Vorgeschmack auf die andere Seite
Die Piste verliert sich manchmal
Vom Pass her geht es aber erst einmal nicht sehr steil runter, die Piste ist an manchen Stellen gar nicht mehr zu sehen, dann tauchen wieder Spuren der geschobenen Piste auf, vor allem die Seitenwällchen sieht man noch. Unsere nächsten Gedanken gelten der Trassenführung, in der Karte ist eingezeichnet, dass wir auf der rechten Flussseite bleiben würden, aber Dina hat uns einen Track eher auf die linke Seite gelegt, nachdem es aber nicht so viele Varianten in natura gibt, folgen wir einfach der Trasse. Sie scheint doch eher unserem GPS-Track zu folgen, da wir eher nach links ausholen. Oh, der Fluss schaut aber relativ breit aus, müssen wir da wirklich rüber? Leicht besorgt schaue ich zu Dina.
In der Tat geht die Piste auf der anderen Seite weiter. Dadurch dass wir etwas spät dran sind, hat der Bach natürlich sehr viel Schmelzwasser gesammelt, weiter oben liegt ja noch einiges an Schnee. Etwas ratlos stehen wir nun auf der einen Seite, sollen wir hier zelten und auf niedrigere Wasserstände in der Früh warten? Nach einiger Betrachtung scheint uns eine bestimmte Querung zum Versuch geeignet, erst geht es auf eine kleine Insel und dann eine sehr weite Querung zum anderen Ufer, für mich sieht der Bach infolge der Breite nicht so tief aus. Dina packt schon mal ihre Balettschuhe aus, das wird sicher keine Kategorie 0-Querung. Ein Test von Dina verläuft nur halbwegs zufriedenstellend, aber dann mache ich mich auch auf, für mich ist es eher eine Haute-Categorie, da ich die Schuhe anlasse, nur bei kleineren Querungen in tiefen Bächen ohne zu starke Strömung gehe ich normalerweise Barfuss rüber. Die Taschen werden nochmal auf Festigkeit geprüft und der Ortliebsack geschultert, GPS und Photo kommen auch in den Sack. Über das grobe Blockgeröll des Baches geht es einigermassen, das Rad zu schieben, wie vermutet, ist der Bach nicht wahnsinnig tief, man muss halt immer auf die richtigen Steine treten, es sieht mehr wie ein überspültes Waschbrett aus, durch das schnelle Fliessen wird einem dennoch etwas ungeheuer und schwindlig beim Schieben. Aber schliesslich komme ich drüben an. Nun geht es wieder zu Dina zurück, und wir meistern gemeinsam die Überquerung. Hoffentlich kommen da nicht noch mehr so Bäche. Leider zeigt die Karte genau das an. Aber zunächst geht es mal auf der alten Matspiste weiter.
Im Gegensatz zu bisher kann man nicht mehr überall abfahren, sondern muss auch mal schieben, wenn zu viele Steine im Weg liegen, dennoch ist die geschobene Trasse noch meist gut zu erkennen. Wir hatten eigentlich erwartet, dass wie auf der anderen Seite auch ab einer gewissen Höhe Hirten da sein würden, aber da täuschen wir uns. Aber nach einiger Weile gibt es wenigstens ein Lebenszeichen. Die ersten Kühe tauchen auf. Sie entpuppen sich leider als Stiere, von denen wir gebührlichen Abstand halten. Immerhin können wir jetzt ihren Spuren folgen. Es folgen dann doch noch einige Bachüberquerungen, die ein Schuhabziehen erfordern und die das Rad teilweise stärker mitreissen, als bei der langen Querung. Es wird nun langsam auch dunkel, da wir noch nicht so gut Höhenangepasst sind haben wir dennoch versucht möglichst weit runter zu kommen und peilen ein Nachtlager an einem grossen Seitenbach an, um diesen in der Früh zu überqueren. Dort angelangt ist die beste Standfläche auf der alten Piste, da brauchen wir ja keine Bedenken wegen Fahrzeugen haben.
Etwas erschöpft vom Tag wird noch das übliche Nudelgericht gekocht. Nachdem ich den Tag auch als anstrengendsten Tag der Tour eingeschätzt habe, wurde heute im Übrigen die einzige aus der Schweiz mitgenommene Eisteepackung aufgebraucht. Wie so oft haben wir nun noch einen einmaligen Sternenhimmel. Dina kann trotz der Befürchtungen ob der noch kommenden Bachquerungen gut schlafen.
Am nächsten Tag ist der Hauptbach in der Früh in der Tat deutlich kleiner geworden, aber immer noch beachtlich, auch der Nebenbach ist nicht mehr so braun wie gestern. Die ersten Bachquerungen gehen heute wirklich gut. Nur die Piste wird immer schlechter, wir müssen ziemlich viel schieben, weil so viele Blöcke im Weg liegen. Und immer wieder werden ein paar Sondereinlagen gefordert. So hat der Bach die Piste an einer Stelle auf 50 m total weggerissen und nur einen steilen Erdhang übrig gelassen, dort balancieren wir rüber, Rad und Gepäck werden getrennt getragen. Spätestens hier wäre wohl für andere Fahrzeuge Schluss. Eine andere Einlage ist eine steile Ersosionsrinne, in die man runter klettern muss und auf der anderen Seite wieder rauf.
Kurz darauf schiebt Dina Panik, weil weiter vorne im Tal eine Felsformation nahe dem Fluss auftaucht. Wie schon am Saghirdasht meine ich, dass die Piste da wohl schon vorbeiführt. Dem ist leider nicht so, die Piste scheint hier den Hauptbach zu queren. Da die Felswand von einem grösseren Gangähnlichen Spalt durchzogen ist, erkundige ich den Weg dort entlang. Da das ganze eher in Klettern mit Einsatz beider Hände ausartet, fällt diese Option weg. Also mache ich mich auf an die Erkundung der Bachquerung "Hors Categorie", der Bach ist hier schon ordentlich reissend, bei meinem ersten Versuch geht es fast bis an den Schritt. Aber etwas weiter oberhalb ist es am Rand seichter. Die Schuhe bleiben selbstverständlich an, eine Sandbank bietet wieder eine Willkommene Verschnaufpause, der zweite Arm ist dann nämlich der Knackpunkt, zum Glück hat es ein paar grosse Steine, die man zwar nicht sieht, aber auf die man steigen kann, während man sich gleichzeitig gegen die Strömung lehnt. Ich brauche vier bis fünf Bachüberquerungen bis Gepäck, Rad und Dina drüben sind. Immer beim Rückweg haut einen der Bach fast um, und zwei Mal muss ich schwimmen. Das Gewicht des Gepäcks ist trotz des schwierigeren Balancierens stabilisierend.
Auf der anderen Seite angekommen und nach dem Wiederbeladen des Rads stellen wir fest, dass die Piste gleich wieder auf die andere Seite geht, sie musste hier wohl nur der Felswand ausweichen. Hier ist jedoch keine Sandbank mehr als Zwischenstation zu sehen und der Bach noch tiefer und stärker strömend. Da die Querung vorher schon grenzwertig war ist guter Rat teuer. Plötzlich sehen wir oben am Hang Richtung Talausgang zwei Hirten, die uns winken. Anscheinend wollen sie uns zu Ihnen rauf winken. Es geht hier zwar einen steilen Hang rauf, der sieht aber prinzipiell machbar aus, in der Höhe scheint sogar ein kleiner Pfad den Hang zu queren und zu den Hirten zu führen. Also machen wir uns an die Plackerei und schieben den doch recht steilen Hang rauf. Dina bekommt zum Glück noch Unterstützung vom Hirtenjungen und so kommen wir an den Absatz, wo der alte Hirte mit einem recht grossen Hund auf uns wartet. Er meinte der Bach sei zu stark um ihn zu queren, da haben sie wohl unsere Querung vorher nicht mitbekommen. Nachdem wir versichert haben, dass wir seine Kühe oben im Tal gesehen haben, geht es wieder runter, er meint, wir hätten nicht mehr weit zur Hauptstrasse. In der Tat sind wir nach 15 Minuten wieder auf einer alten Trasse. Von dieser schickt er uns dann nochmals steil runter, zur Brücke der Hauptpiste nach Khargush. Im Schatten der verlassenen Häuser neben der Brücke ruhen wir uns dann erst einmal aus.
Hallo!
AntwortenLöschenDanke für den detaillierten und spannenden Bericht!
Als ich den Weg 2003 in die Karte einzeichnete, war er gerade in Bau und 2004 fertig erstellt. Leider wurde er nie richtig benutzt und verfiel sehr schnell wieder, wie ihr ja selber gemerkt habt. In der 2. Auflage werde ich den südlichen Teil als Fussweg eintragen. Wenn ihr mir den genauen Verlauf mitteilen könnt wäre ich froh.
Gruss
markus