Montag, 16. August 2010

Gemeinsam durch die Flut: Bartang bei Hochwasser

Unser Gastgeber konnte uns leider auch nicht genau sagen, ob unsere Umgehungsvariante von Roshorv machbar wäre. Wir stehen wieder recht früh auf, in Tajikistan wird es ja relativ früh hell und dafür auch früh dunkel, um 20.00 ist es trotz Sommer schon ziemlich duster. Dafür hat man um 5.00 schon recht viel Helligkeit. Um der Tageshitze zu entgehen war die Motivation für das frühe Aufstehen in den ersten Tagen hoch. Da ich beim Packen und Herumkruschen immer einen deutlichen Zeitvorsprung hatte, konnte ich immer ein bisschen nach Dina aufstehen. Dafür war dann oft schon das Frühstück fertig. Obwohl, auf den Hochebenen hatten wir es oft schon abends vorbereitet, da das Milchpulver etwas Einweichen brauchte. Es wurden daher schon die Aprikosen kleingeschnitten, Nüsse und Rosinen in die Haferflocken gemischt und Kakao und Milchpulver untergerührt. Dann brauchte der früheste Aufsteher nur etwas Wasser reinfüllen. In Nisur war heute wieder eine super Morgenstimmung, durch die Wolken kam das Streulicht voll zur Geltung, es sah alles etwas dramatischer aus als sonst. Wir hofften nur, dass es nicht regnen würde. Unser Gastgeber war auch schon wach, obwohl er wohl nicht erwartet hatte, dass wir so früh, wie angekündigt aufstehen würden. Aber auch hier richten sich die Leute stark nach der Sonne und so ist es nicht ungewöhnlich, wenn kurz nach Sonnenaufgang die ersten Schnitterinnen auf den Feldern sind. Dafür kann man dann auch Mittags im Schatten rasten. Obwohl wir nichts ausgemacht hatten, hinterliessen wir, wie üblich eine kleine Entschädigung für die Nacht und das Essen. Am Einfachsten ist, wenn man sagt, dass das Geld für die Kinder bestimmt sei und sie ihnen etwas kaufen sollen. Dann wird nicht lange abgelehnt.
Hier hat der Fluss die Piste mitgenommen
Der Zoom veranschaulicht das Malheur (Foto by Sergej)
Auf der Suche nach der Umgehung
geht es einen steileren Felshang runter
Geschafft, unten
Wir machen uns nun auf und queren zunächst den Bartangfluss wieder, der unmittelbar vor Nisur fliesst. Um den Seitenfluss zu queren, der von der Roshorvseite herunterkommt und der uns ganz vorne auf der anderen Seite die Strasse überflutet, muss man ein gutes Stück in das Tal hineinfahren, bis man zur Brücke kommt. Schon kurz hinter Nisur begegnen wir einem Fussgänger, da die Strasse so schlecht ist, begleitet er uns bis zum Abzweig nach Roshorv. Es gibt einfach viele grosse Steine auf der Piste, kein Wunder, bei den steilen Konglomeratwänden und dem reissenden Fluss. Als wir an der kritischen Stelle angelangen, schaue ich erst einmal vor, ob man nicht doch auf der überfluteten Strasse weiter kann, aber der Bach fliesst genau dort am schnellsten und tiefsten (Prallhang). Also folgen wir erst einmal der Strasse nach Roshorv um 50 Höhenmeter oder mehr zu gewinnen. Von dort aus unternehme ich eine Erkundigung den Steilhang hinab auf die Strasse hinter der Blockadestelle, es geht teils steil runter, aber scheint machbar. Also wird das Gepäck umgeladen und ein Teil im Rucksack deponiert. So schieben wir das steile Stück herunter, auf dem sich noch kein definitiver Pfad ausgebildet hatte, jedoch auch ein paar andere Fusspuren sichtbar waren. Unsere ukrainische Radlerkollegen scheinen weitergefahren zu sein. Über die schwierigen Stellen geht es mit gemeinsamer Anstrengung und schon stehen wir unten. Wie wir im Nachhinein erfahren, wäre der Weg über Roshorv noch eine ziemliche Plackerei geworden. Schon nach wenigen 100 Metern sieht man Felder, daher sind wir zuversichtlich ins nächste Dorf zu kommen. Unterwegs kommen uns auch schon die ersten Bauern entgegen, die hier ihre Felder bearbeiten wollen. Ausserdem treffen wir einen Mann, der mit leichtem Rucksack bepackt daherkommt. Er will zum Sarez, anscheinend arbeitet er dort. Er sei die ganze Strecke von Rushan hergekommen. Das ist eine super Nachricht für uns, endlich jemand, der sich auskennt, ob die Strecke machbar ist. Ganz schlau werden wir nicht daraus, aber er bestätigt, dass jetzt erst einmal ein paar komische Stellen kommen und dann weiter draussen noch einmal. Ausserdem wäre was mit einer Most (Brücke), aber er hält die Hände nach oben und tut so als ob man sich drüber hangeln kann. Wir vermuten also ein Drahtseil samt Seilbahn. Aber wenn es schlimmer sein sollte, könnte man auch den Peredaval nutzen.
Bis Japshorv gibt es erst einmal keine weiteren Unterbrüche
Japshorv in Sicht
Einheimische als Christopherus
Gärten hinter dem Dorf
Weiter geht es zum nächsten Bilderbuchdorf, Japshorf, wieder ein grüner Farbtuper im Geröll. Die Leute reagieren hier übrigens nicht so begeistert, wenn man sagt, wie schön es hier ist. Da muss man einfach die tägliche Mühsal sehen, die sie haben um hier dem nackten Fels etwas Vegetation abzuringen. Aber den Europäern gefällt das.
Noch rollt es sich gut
Ha, da sind Radfahrer vor uns von oben auf die Strasse reingekommen
kurze Abfahrt
Es ist immer spannend, was ums nächste Eck kommt
Strasse ist wieder nahe am Fluss
4 Farbkleckse sind vorne ausgemacht
Unsere ukrainischen Radkollegen
Dina weiss noch nichts von ihrem Glück
Hinter Japshorv kommt die Strasse von Roshorv herunter, und was sehen wir, die 4 Radspuren, die wir schon seit dem Akbaital immer vor uns haben. Unsere Ukrainischen Kollegen, von denen wir dann im Bartang auch immer wieder hörten. Wie immer schauen die Spuren frisch aus, einfach weil sonst ja auch niemand unterwegs ist. Aber diesmal sehen wir sie uns nach einiger Zeit auch tatsächlich vor uns. Sie sehen uns aber nicht und fahren erst einmal normal weiter. Es wird jetzt wieder schluchtiger. Nach einiger Zeit holen wir die Anderen doch noch ein. Ein grosser Seitenbach zwingt erst einmal zum Halt. Es gibt erst einmal ein grosses Hallo, die Ukrainer hatten wohl nicht mit uns gerechnet.
Dann ist gleich Aktion angesagt. Der Fluss muss überwunden werden. Alexej, der bei den Ukrainern etwas die Leitung übernimmt, erkundet schon einmal den Fluss, kehrt aber vor dem Ufer um, da der Fluss so reissend ist. Es gesellen sich noch zwei Einheimische dazu und auf der anderen Seite hat es auch noch einmal Leute. Alexej kramt erst einmal das Seil heraus, das sie dabei haben. Wir werfen es herüber und suchen eine Stelle an der wir es auf unserer Seite festmachen können. Aber da ist leider nicht viel geeignetes, mit ein paar Klemmkeilen würde man die Felsen schon nutzen können. Die Einheimischen empfehlen einen Übergang leicht flussaufwärts. Dafür müssen wir aber noch eine Felsrippe überklettern. Der Bach schwillt immer mehr an. Das kommt mir sehr verdächtig vor. Die Wassermassen sind sehr bräunlich und erodieren immer mehr das Ufer. Das ist untypisch, da wir ja eigentlich noch Morgen haben. Ohne die Ursache zu kennen tippe ich auf einen kleinen Gletscherseeausbruch. Um die Rippe zu überwinden werden Rad und Packtaschen getrennt und in einer Kette werden die Sachen weitergegeben. Auch die Einheimischen helfen dabei. Dann wird der Bach an einer Stelle überquert, an der er in mehrere Arme aufgesplittet ist, so dass man auf Kiesbänken jeweils wieder warten kann. Ich gehe zwei Mal rüber, einen Teil unseres Gepäcks übernehmen aber die sehr hilfsbereiten Pamiris. Auch Dina schafft es ganz gut rüber, man muss nur eine Stelle finden, an der der Bach seicht genug ist, Strömung hat er ja ordentlich. Auch unsere ukrainischen Freunde kommen rüber, an einem Flussarm nutzen sie dabei das Seil, welches an beiden Enden von jemandem gehalten werden muss.
erste Versuche über den Bach zu kommen
an anderer Stelle klappt es besser
Der Bach wächst weiter an
Aus diesem Tal kommen die Wassermasse
Über den Sinn des Seils lässt sich streiten
Einheimische helfen mit beim Transport
Zurück zur Piste
Wir bedanken uns sehr bei den einheimischen Helfern mit ein paar Schokoriegel. Auch ein paar Frauen sind bei Ihnen, die die Querung vor uns geschafft haben. Wir beschliessen nun zusammen weiterzufahren. Was nun kommt, ist im Detail nicht mehr zu beschreiben. Es ist eine nicht enden wollende Serie von abwechselnden Fahr-, Schiebe- und Tragestrecken. Es ist der Wahnsinn, was der Bach hier alles angerichtet hat. Oft ist die Piste auf mehreren hundert Metern weggerissen und das Wasser fliesst noch über ihr. Als es Anfing mit dem Wasser, wussten wir noch nicht, dass der Grossteil der Strecke betroffen war, bis Basid. An der ersten Stelle ging es noch mit Schieben durch das Wasser. Doch an den Stellen, wo die Strasse komplett weg war, tat man sich mit schieben schwerer, da teils Blöcke im Weg lagen. Bei anderen Stellen musste erst einmal ausgekundschaftet werden, ob das Wasser nicht zu tief war. Die Schuhe behielten wir sowieso an, das Wasser war zwar kalt, aber die Luft ja recht warm. Schon ein eigenartiges Gefühl da mit dem reissenden Fluss im Wasser zu sein, in der Mitte floss der ja ziemlich schnell. Einmal, als ich Dinas Rad schob hat es mich fast zu sehr in die Mitte gezogen und fast umgerissen, zum Glück konnte ich das mit einem kleinen Radtaucher noch überstehen. Es folgten jetzt Stellen, wo alle zusammen anpacken mussten. Teils musste von der 2 m über dem Fluss liegenden ehemaligen Trasse Gepäck und Rad in den Fluss gereicht werden, da die Trasse weggespült war und der Fels hervortrat. Teils war das Wasser zu tief zum Schieben, so dass ebenfalls getragen werden musste, teils war der Untergrund nicht zum Schieben geeignet. Für uns war es gut, dass wir nicht zu viel Gepäck dabei hatten, einen Rucksack, sowie zwei Radtaschen, sowie das Rad gingen immer in zwei Mal gehen. Oft übernahm ich noch den zweiten Teil von Dinas Sachen, so dass wir gar nicht so sehr auf die Hilfe der Pamiris angewiesen waren. Dafür waren die Ukrainer dankbar, dass sie mit anpackten. Es waren immer die Gleichen, die wir schon am reissenden Nebenfluss getroffen hatten. Auf den Strecken, wo man radeln konnte fuhren wir ihnen davon, bei den Hindernissen holten sie uns wieder ein, bis zum Abend. Sie packten immer mit an, so dass wir schneller vorankamen. Das ständige Aufladen und Abladen brauchte natürlich auch seine Zeit.
Unsere ukrainischen Kollegen hatten wahrscheinlich bessere Räder als wir, und auch beim Gepäck kamen sie mit ihren Dreifachtaschen gut über die Hindernisse, allerdings waren diese natürlich nicht wasserdicht, dafür hatten sie noch zwei Gurte um als provisorischer Rucksack zu dienen. Etwas merkte man ihnen die Plackerei auch der Vortage schon an. Wir konnten uns ja recht gut über die Strecke austauschen, der Sjell (die Schlammmure) und die Schuttkegel vor Ghudara hatten sie wohl auch beeindruckt. Insgesamt bildeten wir eine recht homogene Gruppe. Ein Unterschied war da, sie mussten 4 Tage vor uns fliegen und hatten dementsprechend weniger Reserve um nach Dushanbe zu kommen. Ein Umkehren lag nicht drinnen, ab Rushan musste dann ein Taxi herhalten. Wir hätten immer noch die Option nach Murghab zurückzufahren, wenngleich wir da sicher auch ab und an einen Transport genommen hätten.
Manchmal lässt es sich gut fahren
Erste Überschwemmungen
lassen sich noch umfahren
Doch dann müssen wir
immer häufiger ausweichen
Der Eindruck trügt,
das Dorf ist auf der anderen Flussseite
Immer ein schöner Kontrast
in der grauen Felslandschaft
Gemeinsam kommen wir gut voran
Klares Quellwasser
Leitplanken im Pamir

Wieder eine kurze Unterwasserstrecke
Hier muss erst einmal sondiert werden
um zu sehen, ob wir hier durchkommen
wird schon tiefer
Flussallee
nächste Stufe: knallrotes Gummiboot?
Mal wieder radfahren
durch geniale Schluchten
einmal mehr: Schieben
Vor Tagen stand hier Wasser
Der Fluss ist immer noch wild
es geht ans Eingemachte
unter Wasser stören oft grosse Blöcke
mit einheimischer Aufsicht
hier war es noch einfach
An der nächsten Stelle
muss alles einzeln getragen werden
es geht also mehrmals Hin- und Her
Zum Glück haben wir weiter Unterstützung
hier fahren wir uns
wieder einen kleinen Vorsprung raus
immer noch
ein richtig langes gutes Stück
Für Mittag hatte ich schon angekündigt, dass wir noch an eine Tschaichana (Teestube) kommen würden. Das hatte ich aus einer der Beschreibungen geschlossen, die uns unterewgs erzählt wurden. Und in der Tat, das erste Haus nach Yapshorv, nach wohl über 15 km, war die Tschaichana. Dort wurde uns gleich leckere Milch bereitet und auch Tee gereicht. Der Betreiber scheint hier schon seit über 10 Jahren zu sein. Vor dem Haus steht ein Jeep, der ihm nicht gehört, der sei von einem Franzosen zurückgelassen worden, nachdem die Strasse auf beiden Seiten unpassierbar geworden ist. Er zeigt uns auch eine Höhe an der Mauer der Sitzgelegenheit, bis dorthin ging das Wasser noch vor wenigen Tagen. Das ist wohl mindestens ein halber Meter mehr als aktuell. Bei diesem Wasserstand wären wir aber durch einige Passagen heute nicht durchgekommen. Der Besitzer des Cafes erzählt von einem spanischen Radler, der wohl vor 3 Tagen durch ist. Der Arme musste wohl einige Passagen oben rum machen, d.h. auf Pfade an den Talflanken ausweichen. Mit Gepäck muss das eine unglaubliche Plagerei sein, zumal die Pfade teils sehr ausgesetzt sind. Wir sind aber immer noch nicht sicher, dass wir nicht auch das selbe Schicksal teilen, für Basid hatten uns einige Befragte gesagt, dass wir daran vorbeikommen, aber über den Peredaval. Der Besitzer klärt uns zudem über den Tagesgang des Bartangs auf, an seinem Cafe kann er den ganz gut nachvollziehen. Gegen 10 Uhr Morgens ist der Stand am höchsten. Das Regime richtet sich nach dem Tagesverlauf, da die Hochwasser Schmelzwasserbedingt sind, es muss wieder einen Rekordwinter gegeben haben, mit sehr viel Schnee, dabei hatte man mir letztes Jahr schon gesagt, dass ich den Pamir so grün wie in 20 Jahren nicht sehen würde, weil es viel Schnee hatte. Und nun kommen die heissen Temperaturen dazu, üblicher Weise wäre die Schneeschmelze wohl schon früher durch.
Nach der Mittagspause geht es frisch gestärkt weiter. Die Pamiris die uns unterwegs immer geholfen haben waren zwischenzeitlich auch eingetroffen und hatten eine Extraspeise bekommen. Die vielen Schiebe- und Tragestellen machen mir eigentlich Spass, man weiss immer nicht, was man noch alles geboten bekommt. Die Landschaft ist weiterhin einmalig, es ist wirklich ein unglaublicher Ort dieses Bartang. Dina sieht das Ganze eher mit Sorge, da wir ja noch nicht durch sind.
Teestube in Sicht
Seitenbach
An der Tschaichana
Nach einer ausgiebigen Rast geht es gemeinsam los
Es kommen jetzt einige Abschnitte, wo wieder von der höher gelegenen Strasse auf das Niveau des Flusses geklettert werden muss. Einige dieser Stellen kann ich aber gut überbrücken, indem ich mich an den abgerutschten Wänden über schmale Stufen herüberschwindele. Am spannendsten ist das natürlich mit Rad über der Schulter. Nachdem ich beide Räder und das Gepäck rüber gebracht habe, nimmt Dina doch lieber den Weg unten rum. Auch Andrej und Igor, die mir folgen schwitzen an dieser Stelle ziemlich, so dass die Anderen auch unten rum gehen. Vor Basid wird es dann wieder einfacher, zum Glück ist die Brücke über den Bartang noch intakt, zudem müssen wir an dieser Stelle doch nicht über den Peredaval, wie teils angekündigt war. Ein Seitenbach ist im Vergleich zum Rest heute nur Kleingemüse und auch der Rest der Strecke zum Ort, dem ersten richtigen Dorf (kurz vorher liegt noch Chadud auf der anderen Flussseite) seit heute Früh in Japshorf, geht trotz wenig intakter Strasse ganz gut, da hier der Talgrund recht breit ist und von Feldern bedeckt ist. Ein Teil der Felder sieht nicht gut aus, hier stand, bzw. steht, das Wasser länger. Es ist schon Abend und wir werden wohl bald eine Unterkunft suchen.
so schön kann man hier dahinradeln
Es hat ziemliche Wände
auch auf unserer Seite
Die Berge gehen nur hochkant aufs Foto
nächste Überraschung?
Ja
da fehlt was,
von der Strasse
mühsames Schieben über Blockgeröll
mehr Wasser darf es nicht haben
näher mein Fluss zu dir
mal wieder Teiltransport
Der Fluss hat ganze Arbeit geleistet
es wird dauern, bis alles wieder hergestellt ist
Teamwork
vorne wird Staub aufgewirbelt durch Material, das auf die Strasse niedergeht
In alten Karten ist diese Piste nicht eingezeichnet,
früher wurde das obere Bartang nämlich von Murghab erreicht
jetzt geht auch nur noch Murghab
Man versteht warum
Unsere Einheimischen haben uns wieder eingeholt
wir legen an diesem Tag die gleiche Strecke zurück
Die Pamiris sind allerdings sehr schnelle Fussgänger
es gibt hier allerdings nicht viele Alternativen
Oleg
Sergej bei einer anspruchsvollen Querung
Zu anspruchsvoll, die anderen nehmen den Alternativweg am Bach
Alexej vor einem kleinen Seitenbach, der sein Bett verlassen hat
Es geht nun wieder auf der linken Seite weiter
bis nach Basid
Auch hier ist die Strasse und vor allem die Felder immer noch unter Wasser
Hier müssen wir in einem Bewässerungskanal schieben
Dass die Schuhe ständig im kalten Wasser sind macht nichts, es ist ja heiss
Auf der anderen Seite Chadud
uns war der Name geläufig, da er immer im Zusammenhang mit einem potentiellen Weg über einen Pass genannt wurde
zum Glück müssen wir den Weg nicht nehmen, er sieht anspruchsvoll aus
Viele der kleinen Brücken sind weg, bei einigen wurden die Bretter aber noch schnell abgebaut
kurz vor Basid
In der Mitte des Dorfes von Basid verläuft ein Fluss, über den eine Brücke geht. Bis zum Fluss fahren wir, jedoch sehen wir ein kleines Problem für die Weiterfahrt, der Fluss fliesst links neben der Brücke. Auf beiden Seiten stehen viele Dorfbewohner und schauen auf die Gegenseite. Leider sehen wir niemanden, der rüber geht. Das hat den simplen Grund, dass es momentan nicht möglich ist, den Fluss zu überqueren. Die Leute erzählen uns, dass vor zwei Tagen noch ein Drahtseil rüber ging, mit dem man den Fluss überqueren konnte, dieses ist nun auch gerissen. Dumm gelaufen. Wir fragen also erst einmal nach, wo wir übernachten können, ein älterer Mann aus der Menge, bietet uns an bei seinem Haus zu übernachten. Über kleine Wege schieben wir zu seinem Haus. Dort gibt es zunächst einmal Tee. Da unsere ukrainischen Kollegen langsam out of food runnen, erkundigen wir uns nach einem Laden. Den soll es tatsächlich geben. Ein Führer zum Laden ist bald gefunden. Nur aus Kuriosität wollen wir auch kurz vorbei schauen. Die Betonung lag auf kurz, jedoch ist es ein gutes Stück zum Laden, mit leerem Magen. Der Ort ist nicht so klein, aber der normale Verbindungsweg zum Oberdorf ist im Bach verschwunden, so müssen wir die Bisse (Wasserkanal am Hang oben) entlang gehen, die ziemlich zugewachsen ist. Anscheinend hat der Bach, bzw eine Mure diese Woche zudem mehrere Häuser weggerissen und seine Opfer unter der Bevölkerung gefordert. Nach einigem Gehen, sind wir endlich am Laden. Aber der ist noch einfacher, als in Savnob. Unsere Ukrainer bekommen ein paar offene Kekse und Greschka (Buchweizen), nicht einmal Nudeln soll es haben. Dabei reden wir schon von RC-Cola, auch unsere Kollegen sind dieser verfallen. Sie hatten es sogar geschafft in Murghab eine Solche aufzutreiben.
Ein bisschen verwundert waren wir im Übrigen schon, dass wir sie noch einmal treffen, da ihr Weg von Javshangoz uns direkter erschien, wohingegen wir noch den Mats und den Zor Kul machten. Aber sie klären auf, die Variante von JAvshangoz zum Pamir Highway, die sie gewählt hatten, war zwar in der Karte, aber der Weg war wohl teils genauso schlecht, wie der Matspass, so dass sie deutlich länger brauchten als gedacht. Der Abstecher zum Yashilkul war hingegen nur noch Erholung. Drei von ihnen waren übrigens mit der Bahn von der Ukraine angereist, 4 Tage oder so bis Samarkand. Nur einer kam mit dem Flugzeug direkt. Zurück war jedoch ein Flugzeug notwendig, da sie dann wieder arbeiten mussten.
Zurück bei unseren Gastgeber machen wir uns ans Kochen, um nicht wieder eingeladen zu werden. Nach dem Essen richten wir uns wieder einen Freiluftplatz ein, auch wenn es ein paar Mücken hat, der Gastgeber würde uns lieber im Haus übernachten sehen, wie es die Ukrainer auch machen. Noch bevor wir schlafen können, werden wir aber ins Haus geholt. Nachdem es vorher beim Tee schon etwas zu essen gegeben hatte, hatten unsere Gastgeber noch einmal gross aufgekocht und so durften wir noch einmal sehr leckere Kartoffeln geniessen. Bedingt durch unser vorheriges Abendessen konnten wir unseren ukrainischen Freunden in dieser Hinsicht nicht folgen. Zum Glück gibt es nochmals viel Tee zum runterspülen. Es ist wirklich unglaublich, wie gastfreundlich die Leute hier sind, das wenige was ihnen das Tal gibt teilen sie ohne Vorbehalte mit jedem Fremden. Dabei muss unser Gastgeber seine 9 Söhne auch durchfüttern, allerdings waren die meisten mittlerweile schon erwachsen.
Unsere Ukrainischen Freunde konnten von der Gastfreundschaft wohl gut profitieren, sie haben noch eine 1.5 l Plastikflasche mit Benzin, welche wir aber auch dankbar ablehnen. Trotz Abendessen und abendlichem Tee reicht uns der Liter, den wir haben. Der Tee stellt als guter Ersatz für die fehlende Cola heraus. Gut gezuckert wird vor dem Schlafen gehen noch einmal eine Menge Energie zugeführt.
Neben dem Allem haben wir noch nicht verdrängt, dass es noch eine Lösung bedarf, damit wir über den Seitenbach kommen. Am Abend sind die am Ufer stehenden Leute zwar weniger geworden, das Wasser aber nicht weniger bedrohlich. Als wir zum Laden gingen hatte an unserem Ufer eine Raupe etwas den Kies am Ufer zurechtgeschoben, wohl um den rechtsufrigen Uferweg wieder herzustellen. Die Bewohner meinten, morgen früh würden wir schon über den Bach kommen, dann führt er weniger Wasser. Hoffentlich bewahrheitet sich das.
In der Tat sind in der Nacht einige Mücken unterwegs, so dass wir uns gut in den Schlafsack verkrümeln. Meiner ist natürlich zu warm, es war eine Overkill den 1200 g Schlafsack mitzunehmen, mein 600 g Schlafsack hätte die ganze Tour gereicht, aber man weiss ja nie, das Wetter oben am Pamir-Plateau kann noch deutlich schlechter sein.
In der Früh ist der erste Gang gleich zum Fluss. Doch irgendwie ist der immer noch da, und eine Überquerung scheint immer noch nicht sicher zu sein. Nach einem wahnsinns-Frühstück, es gab mal wieder leckerstes Aprikosenkompott, packen wir zusammen und verlegen den Standort an das Ufer. Auch unsere Helfer von gestern unterwegs stehen schon am Ufer, das heisst, es hat wohl wirklich keinen Weg rüber gegeben. Mit unterschiedlichen Leuten diskutieren wir die Möglichkeiten aus. Wir schauen etwas weiter rauf, aber auch dort scheint es nicht gut zu gehen, zwar kommt man fast bis zum anderen Ufer, aber der letzte Arm hätte dann am meisten Wasser und wäre am tiefsten und reissendsten. Ein Bewohner des Ortes, übrigens ein Sohn unseres Gastgebers, ist überzeugt, dass man ganz unterhalb an der Mündung eine gute Querungsmöglichkeit hat. Dort ist der Bach am breitesten. Aber ein Mitgerissen werden wäre fatal, es gäbe kein doppeltes Netz, d.h. Ufer, an das man sich noch retten könnte, sondern man wäre mitten im grossen reissenden Bartangfluss. Seine Versuche scheitern jedoch noch vor der Hälfte, die kräftigsten Arme des Deltas schrecken ihn auch ab.
Wir haben ein Problem
ein grosser Seitenbach hat sein Bett verlassen, es gibt keinen Weg mehr über ihn
auf dem Weg (Wasserleitung entlang) zum Laden, der ursprüngliche Weg im Tal wurde vom Fluss weggenommen
versucht die Raupe den Weg wieder herzustellen?
Die Leute geben aber die Hoffnung nicht auf und meinen, dass wir schon irgendeine Lösung finden würden. Mittlerweile ist auch der Raupenfahrer da. Alexej ist schon heftig am diskutieren mit ihm und anderen Einheimischen. Es gibt die Überlegung, die Raupe als Shuttle einzusetzen, die uns durch die am kräftigsten reissende Stelle nehmen würde. Allerdings ist das Benzin schon knapp Somoni, das erscheint uns fair für 6 Radler samt Gepcäk. Doch bevor er loslegen kann muss die Raupe erst einmal fit gemacht werden. Eine Niete, welche die Kette hält hatte sich verabschiedet. Die Improvisationslösung war mal wieder interessant. Es wurde einfach eine dicke Eisenstange genommen, diese musste noch auf die richtige Länge "zugeschnitten" werden. Das erfolgte, indem jemand mit einem schweren Hammer immer wieder auf dieselbe Stelle schlug. So bekam man 3 Stifte, welche in das Loch der Niete (grösserer Dimension natürlich) gesteckt wurden und dann am Ende jeweils umgebogen wurden. Nun musste noch der Treibstoff gebracht werden. Dann ging es an die nächste Vorbereitungsarbeit, der Rauppenfahrer musste sich eine Trasse durch den Fluss schieben. Wir sahen gespannt zu, sehr einfach schien das nicht zu gehen, teils hatte der Fluss tiefere Stellen, manchmal stand die Raupe etwas schräger und sehr viel Flexibilität hat diese ja auch nicht. Die grösste Befürchtung war, dass die Raupe in der Mitte stecken bleiben würde oder die Raupenkette sich doch noch lösen würde, die provisorischen Stifte wurden am Ufer überprüft und jeweils noch etwas drauf geschlagen, ein Stift hatte sich schon verabschiedet.
Am nächsten Morgen, immer noch zu viel Wasser
Ein Einheimischer sucht eine mögliche Furt, vergeblich, hier wäre man sowieso im Falle gleich in den Hauptfluss geschwemmt worden
Der Ausweg, die Raupe als Fähre
Nachdem die Trasse fertig war, mussten wir erst einmal noch einen "kleineren" Arm überqueren um auf die Kiesinsel vor der Schlüsselstelle zu gelangen. Für Dina und mich eigentlich kein Problem, bei unseren Freunden packten wir noch etwas mit an.
Schliesslich konnten wir das Gepäck in die Raupe verladen, allerdings nur ganz wenig, da die erste Fuhre unsere einheimischen Helfer waren, die die Gelgenheit natürlich wahrnahmen. Auch von der anderen Seite wurden die Dorfbewohner zu unserem abgeschnittenen Ortsteil gebracht. Nun waren die Räder an der Reihe, die wurden einfach auf das Dach der Raupe gelegt und mit Expandern etwas fixiert, auch ein Seil wurde ein bisschen festgemacht. Das ganze schien mir so wenig vertrauenserweckend, dass ich bei der Überfahrt noch unbedingt dabei sein wollte und noch an der Seite des Führerhauses im Eingang stand. An einer Reling konnte ich mich mit einem Arm festhalten, mit dem Andern am Fahrrad. In der Tat bewegten diese sich, sobald die Raupe fuhr, doch noch blieb alles im Rahmen. Erst als wir in den Fluss tauchen kommt mehr Bewegung rein, die Räder schiebt es immer weiter nach hinten und ein bisschen kippen sie schon nach unten über. Ich kralle mich noch fester, verliere kurz den Halt an der anderen Reling, aber von drinnen packt mich noch jemand am Hemd. Ich hoffe, dass wir nun endlich bald drüben angelangt sind, aber noch ist das Ufer nicht da. Irgendwie vergeht die Zeit so langsam, insgesamt dürfte es nicht so lange gedauert haben, bis wir dann endlich festen Grund haben. Die Raupe scheint von Transfer zu Transfer immer tiefer in den Fluss zu tauchen. Auf dem Rückweg werden wieder Dorfbewohner rüber gebracht. Nun müssen noch zwei Räder und ein bisschen Gepäck rüber verbracht werden, und natürlich Dina, die noch drüben wartet. Hoffentlich macht die Raupe jetzt nicht schlapp. Wieder werden die Räder aufgebunden. Die Fahrt verläuft allerdings relativ problemlos, nur die Kabine bekommt wieder eine ordentliche Spülung.
den kleinen Arm durchqueren wir noch selbst
Hoffentlich geht alles gut
Radtransporter
Die Raupe taucht schon
bedenklich tief ein
mit drei Fahrten ist aber alles drüben
Hier noch die Veranschaulichung des Problems
erst ein Stück nach dem Bach kommen wir wieder auf die Piste
Auch heute gibt es wieder zahlreiche Überraschungen
Nun sind alle nach drüben verbracht, Alexej zahlt noch den verdienten Lohn und wir richten unsere Räder wieder her. Das Dorf ist auf der anderen Seite fast noch grösser und so bringt uns erst einmal ein kleiner Guide an den Dorfrand, zur Piste, die bis hierher wohl nicht überall fahrbar war. Auch heute gibt es wieder ein paar Spezialaufgaben für uns. Wie gestern ein paar Unterwasserstrecken und auch die Seitenbäche sind nicht immer einfach. An einem Seitenbach war die Fahrbahn ebenfalls völlig weggerissen, dafür aber schon eine behelfsmässige Fussgängerbrücke eingerichtet, über die wieder alles einzeln transportiert werden konnte, dann musste man sich durch das Dickicht zur ursprünglichen Trasse kämpfen. Heute waren zudem einige Weichsandstücke zu meistern, nicht immer erfolgreich, dafür fällt man weich.
Grasträger auf sandiger Piste
hier weitet sich das Tal etwas
Holzträger und Brücke zurück auf die andere Seite
die Hauptbrücken stehen zum Glück noch alle
ohne die Brücken gäbe es hier wirklich keine Alternative
einheimischer Rennradler
Die Karawane zieht weiter
gleich gibt es wieder
eine geniale Schlucht
no comment
auch hier stand vor einigen Tagen das Wasser wohl höher
gut zu erkennen am Kontrast zwischen rötlichem Belag und grauem (ausgewaschenem) Kies
die Mühen lohnen sich
wo findet man sonst so etwas?



hier ist alles etwas grösser

immer wieder beeindruckend, die Kraft des Wassers

untypisch, mal ohne Fluss
Wiedr gut zu sehen, bis wohin das Wasser kam, das Holz wird von den Einheimischen eifrig gesammelt


wieder ein problematischer Seitenbach?
es geht,
komfortabler Weise hat es ein Brückenprovisorium


schöne Gesteinsformation

Die Landschaft ist wie seit 3 Tagen wieder einmalig, der Bartang verläuft weiterhin in spektakulären Schluchten und die Berge sind weiter himmelhoch. Das wenige grün lässt die Augen ebenfalls glänzen. Plötzlich sehen wir in der Ferne ein paar schwer beladene Gestalten, was für eine Ausnahmeerscheinung, andere Touristen. Es sind Slowenen auf dem Fussmarsch ins Bartang, eigentlich wollen sie auf den Revolution Peak, da kein motorisierter Transport möglich ist, gehen sie mit Eseln rein. Anscheinend haben wir bald das Gröbste hinter uns, es soll noch einmal eine Stelle geben, bei der das Wasser bis an die Hüften geht. Wir wünschen ihnen viel Erfolg. Mittags machen wir an einem aufgegebenen Ort(eventuell eine ehemalige Raststelle), dort stehen noch Bäume herum, die angenehmen Schatten geben. Unsere Kollegen kochen Greschka, so haben wir etwas länger Pause. Im Anschluss kann noch an den nahegelegenen Wasserfällchen geduscht werden.

auch heute ist oft Schieben angesagt
drei Slowenen auf dem Weg zum Berg
ein Teil der Uferbefestigung steht noch


spezielle Felswand
hier tropft warmes Wasser herunter
und lädt zum
...
Waschen ein
Seitental mit Weg
viel erkunden können wir nicht,
die Hauptsache ist,
dass wir aus dem Bartangtal herauskommen
ehemaliges Bewässerungsprojekt
Am Nachmittag erreichen wir dann die in der Karte als eine Art See eingezeichnete Stelle, in der Tat verlangsamt sich der Bartang hier deutlich und wird sehr breit. Die Ebene im Tal ist damit allerdings zum Teil geflutet und so müssen wir die Umfahrung am Hang machen. Bald darauf sind wir im Ort Rasuj. Dort fragen wir nach dem Laden der uns für Rasuj angekündigt worden war. Und tatsächlich an der Hauptstrasse taucht der erste echte Laden seit Murghab auf, mit eigenem Ladenlokal. Allerdings müssen wir uns etwas gedulden, bis der Betreiber auftaucht, er öffnet wohl nur nach Bedarf. Leider entpuppt sich die RC-Cola, die im Regal steht nur als Benzinflasche. Daher gibt es für uns zwei Tüten Saft. Dann kann es weiter gehen. Jedoch stoppen wir am Ortsausgang wieder. Dort führt ein Weg auf der rechten Uferseite weiter, geradeaus geht es jedoch über eine grosse Brücke. Bis wir ein paar Einheimische aufgetrieben haben, dauert etwas, und da eine Auskunft nur von einer Frau (die Sicherheit der Information wurde weniger hoch eingeschätzt) kam, mussten wir noch zu weiteren Häusern. Anscheinend ist die rechte Strasse schon länger nicht mehr benutzt, auf unserer Karte war der Verlauf jedoch so eingezeichnet. Wir queren die Brücke und stellen auf der anderen Seite fest, dass der linke Pfeiler schon stärker ausgespült worden war. Gut dass das Hochwasser schon wieder zurück geht. Ein Dorf lassen wir links liegen und queren bald wieder den Fluss. Vor Bartang kommt nun noch ein kleines Hinderniss an einem Seitenbach, der die Strasse unterbrochen hatte. Aber hier wurde schon eifrig gebaut und auch das erste fahrende Auto seit Ghudara war gesichtet. Bald kommen wir in den Ort Bartang, hinter dem wir in einem Wäldchen einen schönen Schlafplatz finden. Nun sollte das Gröbste geschafft sein, zumindest waren das die Aussagen im inneren Bartang gewesen. An unseren Zelten bekommen wir einigen Besuch, ein kleiner Fussweg führt gleich vorbei. Neben netten Leuten sind auch ein paar dubiose Menschen dabei, die einfach Geld wollen. Anscheinend ist das hier schon touristischer.
an der Talverbreiterung
bei Rasuj
muss die Umfahrung verwendet werden
sonst hat es zu viel Wasser
hinter Rasuj
war erst einmal unklar ob Seitenwechsel oder nicht
Nicht alle Brücken hätten
ein längeres Hochwasser gut ausgehalten
wo es grün hat ist es besonders schön
Wir sind nun schon deutlich näher am Talausgang
sieht fast so gross, wie der Panj aus
die ersten Instandsetzungsarbeiten, die wir sehen
hier fährt lokal sogar schon mal ein Auto
Diese Brücke sieht nicht mehr so gut aus
Abschiedsphoto, glücklich und ein wenig geschafft
Bach über dem Schlafplatz
Am nächsten Morgen ist bei unseren Kollegen erst einmal Radpflege angesagt, wie schon in Basid wird die Kette geölt, aber vor allem die Platten geflickt. Es hat gleich drei getroffen. Anscheinend lauter Schleicher. Unterwegs gab es schon immer mal wieder einen Unterbruch. Unsere Kollegen haben zwar meist gute Ausrüstung, aber doch keinen Marathon XR, Hinten ist meist ein Schwalbe mit Panneneinlage, aber die Vorderreifen sind eher schwächer und haben daher auch oft einen Platten. Misstrauisch durch das viele Flicken prüfe ich auch unsere Räder und siehe da, auch bei mir ist ein Reifen platt. Also Ersatzschlauch rein und dann sind wir schon abfahrbereit. Da wir davon ausgehen, dass wir nicht mehr so lange raus haben und die Ukrainer ab Rushan sowieso ein Taxi nehmen, verabschieden wir uns schon hier, es soll ja nichts Grobes mehr kommen. Die Adressen werden noch ausgetauscht und ein Gruppenphoto geschossen. Obwohl wir nur 2 Tage zusammen gefahren sind, ist es wieder eine Umstellung zu zweit zu fahren, man muss nicht mehr so viel warten und auf den Gruppenzusammenhalt schauen. Die Strasse ist wohl weiterhin noch nicht bis Rushan befahrbar. Es stehen noch einige Fahrzeuge herum, die durch das Hochwasser immobilisiert waren. Auch heute noch gibt es ein paar Schiebestrecken, doch heute versuche ich die Schuhe trocken zu behalten. Bei mir stellt sich ein Schleicher heraus. Zuerst pumpe ich einfach noch ein bisschen, aber irgendwann reicht es nicht mehr und ich muss mich ans Flicken machen. Anscheinend hatte der Ersatzschlauch noch ein kleines Löchlein. Während der Flickaktion kommen unsere Kollegen wieder vorbei, doch nach kurzer Zeit hat es bei Ihnen auch einen Defekt, so dass wir uns wieder verabschieden. Wir kommen nun an ein letztes Hinderniss, an dem wieder Gepäck und Rad einzeln transportiert werden müssen. Aber hier steht schon eine Planierraupe und ein Bagger bereit um sich ins Bartang hineinzufressen. Es gibt für sie viel Arbeit. Die Einwohner waren sich selbst nicht sicher, wann die Strasse wieder hergerichtet sein würde, manche meinten 2 Wochen, manche 4 Wochen oder mehr. Auf dem Weg nach Baghu kommt uns schon ein Militär-LKW entgegen, er soll wohl die Leute an die Baustelle bringen. Ein Jeep wäre hier noch überfordert, da es doch noch einmal ein kurzes Wasserstück gibt.













Bis hierher sind die Baumaschinen gekommen
es wartet noch viel Arbeit
kurz vor Baghu



Militär-LKW bringt Helfer
ich krieg das Rad nicht um den Block
verwüsteter Ort Baghu
Ein Nebenbach hat ist hier über die Ufer getreten
und hat Unmengen an Schutt abgelagert
und Häuser zerstört

Aufräumarbeiten
Der Ort Baghu, bei dem wir von einer netten Frau gleich noch ein paar leckere Aprikosen bekommen, wurde auch schwer getroffen. Der Seitenbach ist hier über das Ufer getreten und hat viel Kies im Ort verbreitet. Einige Häuser wurden durch ihn schwer beschädigt, als Brücke gibt es wieder nur eine provisorische Behelfskonstruktion für Fussgänger. Dina ist sichtlich geschockt ob des Zustandes. Erst in Dushanbe erfahren wir, dass es zeitgleich in Pakistan noch ein viel grösseres Hochwasser gegeben hat, das aber ursächlich nichts mit diesem zu tun hat, so weit reicht der Monsun nicht. Im Dorf selber sind auch schon schwere Baumaschinen und die Aufbauhelfer. Gleich nach dem Dorf beginnt schon die Asfaltstrasse, nun ist es nicht mehr weit zur Hauptstrasse, wir sind durch! In den nächsten Ortschaften mache ich mich jeweils auf die Suche nach einer RC-Cola, leider erfolglos. Es dauert wirklich nicht lang und wir erreichen tatsächlich die Hauptstrasse. In Rushan gehen wir als erstes in ein Restaurant und geniessen Schaschlik. Wir sind wieder in der Zivilisation. Aber auch hier sieht man überall noch die Spuren von hohem Wasser, auch der Panj hatte wohl ein ziemliches Hochwasser gehabt. Mit unseren restlichen Tagen, die noch vor dem Flug übrig sind, wollen wir nach Kulyab, über die andere Strecke, der Schlucht entlang, der Sommerstrasse.


Geschafft, froh und ein bisschen nachdenklich, die Bewohner haben es wirklich nicht einfach

1 Kommentar:

  1. Hi. I'm thinking I may be cycling through this region come summertime. I'm wondering what the weather is like. How common are summer stroms/ cold weather in august? If you get a chance, e-mail me at haynorb at gmail dot com

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